Parlamentarischer Abend zum Thema „Erneuerbare des Landkreises Meißen“ bei FERALPI STAHL

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Gemeinsame Pressemitteilung
Parlamentarischer Abend zum Thema „Erneuerbare des Landkreises Meißen“ bei FERALPI STAHL

Riesa, 12. September 2023. Veranstalter des Parlamentarischen Abends am 11. September 2023 bei FERALPI STAHL in Riesa waren VEE Sachsen e.V., Energy Saxony sowie die Energie- und Wasserstoffallianz im Industriebogen Meißen (EWI). Vertreterinnen und Vertreter der energieintensiven Industrie, Abgeordnete des Sächsischen Landtages aller Fraktionen, Expertinnen und Experten aus der Verwaltung und Energiebranche sowie Kommunalpolitiker diskutierten über den Stand der erneuerbaren Energien in der Region und über notwendige weitere Schritte. In einem Punkt waren sich sowohl die Diskussionsteilnehmer auf dem Podium als auch die Gäste im Saal einig: Eine Energietransformation dieser industriestarken Region wird ohne den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien nicht gelingen können.

Uwe Reinecke, Direktor von FERALPI STAHL: „Unser Elektrostahlwerk war ein sehr guter Ort für den Parlamentarischen Abend: Rund 540 Gigawatt Strom – so viel wie alle Privathaushalte Dresdens zusammen – verbrauchen wir jährlich, um etwa eine Million Tonnen Stahl zu produzieren. Wir als Feralpi-Gruppe investieren über 220 Millionen Euro in die Dekarbonisierung unseres Werks mit dem Ziel, in Zukunft grünen Stahl in Riesa herstellen zu können. Dafür brauchen wir ausreichend grundlastfähigen, wirtschaftlichen grünen Strom und grünen Wasserstoff, der die Substitution von fossilem Gas ermöglicht. Grundvoraussetzung ist allerdings eine flächendeckende, ausreichende Infrastruktur, um die erneuerbaren Energien auch in der energieintensiven Industrie zuverlässig einsetzen zu können. Wir hoffen, dass bürokratische Hürden abgebaut werden und wir beim Ausbau der Erneuerbaren jetzt zügig voranschreiten können.“

Dr. Jutta Matreux, Werkleiterin der Wacker Chemie AG in Nünchritz und Sprecherin der EWI, bringt das Problem, das viele der Anwesenden umtreibt, auf den Punkt: „Herzstück der Energiewende ist der beschleunigte Zubau an erneuerbaren Energien und die Schaffung der notwendigen Infrastruktur, das heißt Netze für Strom und Wasserstoff. Das ist eine unabdingbare Voraussetzung für international wettbewerbsfähige Strompreise und damit das Gelingen des Transformations-prozesses im Industriebereich.“

Dr.-Ing. Frances Zedler, Geschäftsführerin Energy Saxony e.V., appelliert im Land der Ingenieure aktiv an der Energiewende mitzuarbeiten: „Damit der Freistaat Sachsen weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt, benötigt es eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung. Insbesondere der Ausbau von Anlagen für regenerative Energieträger mit entsprechenden Speichern trägt zu diesem Ziel bei und verringert zudem Unsicherheiten durch Preis- und Mengenschwankungen, wie sie sich letztes Jahr gezeigt haben.“

Für Falk Zeuner, den Präsidenten der VEE Sachsen e.V., liegt das Problem maßgeblich in der Kommunikation: „Sachsen war stets stolz darauf, Energieland zu sein. Doch mittlerweile haben wir den Anschluss komplett verloren – weil wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien verschlafen haben. Die Energiewende ist allerdings unausweichlich: Die Technik ist reif und kostengünstiger als alle Alternativen. Natürlich gibt es keine Stromerzeugung ohne Nachteile, aber im Gesamtpaket sind die Erneuerbaren die beste Lösung. Dazu kommt noch, dass die Wertschöpfung nahezu vor Ort verbleibt und somit die Kommunen und die Bürger davon profitieren. Es liegt nun an der Landesregierung und den Behörden, die Weichen zu stellen – und den Menschen im Land zu erklären, warum der Ausbau von Energie aus Wind, Sonne, Wasser, Biogas und Erdwärme so wichtig ist.“

„Leistungsstarke und wettbewerbsfähige energieintensive Industrien sind eine wichtige Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung in Sachsen. Politikern kommt hier die Verantwortung zu, richtige Entscheidungen zugunsten des Ausbaus der Erneuerbaren Energien zu treffen, um so die Grundlagen für den Erfolg der Industrie zu schaffen. Erneuerbare Energieprojekte mit günstigen Stromgestehungskosten, mit langfristiger Preisstabilität und deren Importunabhängigkeit sind ein wichtiger Baustein dafür. Ein weiterer sind schnelle und schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Lokalpolitiker sollten bei ihren Entscheidungen über mögliche Wind- und PV-Vorhaben stets beachten, welchen Mehrwert diese mit sich bringen: Mit günstigen Energiekosten werden regionale Unternehmen finanziell entlastet und auch die Gemeinden profitieren. Durch finanzielle Zuwendungen im Rahmen des EEG können Gemeinden die Lebensqualität der Menschen in ihrer Region über Jahrzehnte entscheidend verbessern. Erzeugung und Verbrauch in der gesamten Wertschöpfungskette zusammen zu bringen – das kann hier bei uns in der Region sehr gut gelingen.“ so Frank Buchholz, Projektleiter beim Energieparkentwickler UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG aus Meißen.

 

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Solar-Party im Zukunftswald

Mittwoch, 30. August 2023 - 12:00
VEE Sachsen e.V.

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Zur 3. Solar-Party im Zukunftswald laden wir nach Colditz OT Hohnbach ein. Wir, das sind die "Omas for Future" (Leben im Einklang mit der Natur e.V.) und die VEE Sachsen e.V. gemeinsam mit Dieter Winkler. Die Einladung richtet sich an alle Interessierte und vor allem an Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer, welche vor der Frage stehen, wie sie sich preisstabil und versorgungsicher mit Hilfe von Erneuerbaren Energien mit Strom und Wärme versorgen können und ihre Mobilität nachhaltig gestalten.

Ziel der "Omas for Future" ist es, die Generation 50+ darüber zu informieren, welche Auswirkungen ihr Alltags- und Konsumverhalten auf Mensch und Natur hat, wie man gesünder lebt und dabei noch Geld einsparen kann. Am Tag der Erde ist dieses Jahr bereits in Leipzig auf dem Festival der Zukunft der erste Zukunftswald entstanden, welcher nun mit den Solar-Partys durch Sachsen reist.

Wir werden gemeinsam den Abend entspannt im Zukunftswald verbringen, wo neben Informationen in angenehmer Stimmung bei Speisen und Getränken der Austausch nicht zu kurz kommen wird.

  • Donnerstag, 28. September 2023
  • 17 bis 20 Uhr
  • 04680 Colditz OT Hohnbach (die genaue Anschrift erhalten Sie nach Anmeldung, welche zwingend erforderlich ist)

Lasst Euch entführen auf einen Wandelpfad über kleine und große Meilensteine hin zu einer Welt, die frei ist von Brennstoffabhängigkeiten und Treibhausgasen.

Hier eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten:

  • Energetische Sanierung eines vor 1841 errichteten Wohnhauses bei geringem Budget
  • Rückbau des Gasanschlusses
  • Klimasplit-Anlage zum Heizen und Kühlen
  • Holzofen zur Unterstützung der Wärmegewinnung
  • Solarer Carport zur Stomgewinnung von Dach und Fassade
  • Elektromobilität mit Wallbox

Nutzen wir die unerschöpfliche Kraft der Sonne! Der erschwingliche Solarenergieansatz verbessert die Wohnsituation, die individuelle Mobilität und sogar die Beheizung mittels effizienter Wärmepumpe.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Programmes ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ gefördert durch die Stiftung Mercator. Bitte beachten: eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich - die Plätze sind begrenzt!

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Wärmepumpe kommunal und urban 2023 - Dienstag, 19. Sep 2023, 10:30 Uhr - Weißwasser

Mittwoch, 23. August 2023 - 12:00
VEE Sachsen e.V.

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Durch die Energiewende steht die Lausitz als traditionelle Bergbauregion vor einer umfassenden Transformation der regionalen Wirtschaft. Die gezielte Förderung von Wärmepumpensystemen und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen kann die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und der Region dazu verhelfen, einen nachhaltigen Wärmesektor aufzubauen.

Mit der Veranstaltungsreihe „Wärmepumpe kommunal & urban“ zeigen die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) in Kooperation mit der VEE Sachsen e.V. vielseitige Einsatzmöglichkeiten von Wärmepumpen als wirtschaftliche Lösung für die Wärmeversorgung von Gebäuden und Quartieren auf. Anknüpfend an den Erfolg der Veranstaltungsreihen der letzten beiden Jahre werden auch in diesem Jahr regionale Praxisbeispiele diskutiert und den Teilnehmer:innen Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Die Veranstaltung richtet sich an kommunale Vertreter:innen wie Bürgermeister:innen und Klimaschutzmanager:innen sowie an Vertreter:innen von kommunalen Stadtwerken und Energieversorgern aus den Regionen Ostdeutschlands, mit dem Schwerpunkt Lausitz.

Das Programm umfasst verschiedene Aspekte der Wärmepumpentechnologie, darunter:
•    Ausblick auf zukünftige politische Vorgaben im Rahmen des Wärmeplanungsgesetzes
•    dezentrale und zentrale Potenziale der Wärmepumpe in kommunalen Gebäuden und urbanen Umgebungen
•    Quartierskonzepte und ihre Umsetzung mit Wärmepumpen
•    Nutzung von Erdwärmequellen in einfach und schwierig erschließbaren geologischen Lagen

Darüber hinaus werden Expert:innen und Referierende aus der Branche Einblicke in ihre Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele geben. Als Teilnehmer:in haben Sie die Möglichkeit, Ihr Wissen zu erweitern, neue Kontakte zu knüpfen und von den Erfahrungen anderer Teilnehmer:innen zu profitieren.

Anmeldung

Die Veranstaltung kostet regulär 65 Euro, inklusive Verpflegung. Für kommunale Mitarbeiter:innen ist die Veranstaltung kostenfrei. Bitte melden Sie sich hier zur Veranstaltung an:

 

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Solar-Party im Zukunftswald

Dienstag, 18. Juli 2023 - 13:00
VEE Sachsen e.V.

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Wir laden zur 2. Solar-Party im Zukunftswald in das KunstGarten Refugium Ehrenberg nach Kriebstein ein. Wir, das sind die "Omas for Future" (Leben im Einklang mit der Natur e.V.) und die VEE Sachsen e.V. in Kooperation mit dem Refugium Ehrenberg. Die Einladung richtet sich an alle Interessierte und vor allem an Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer, welche vor der Frage stehen, wie sie sich preisstabil und versorgungsicher mit Hilfe von Erneuerbaren Energien mit Strom und Wärme versorgen können und ihre Mobilität nachhaltig gestalten.

Ziel der "Omas for Future" ist es, die Generation 50+ darüber zu informieren, welche Auswirkungen ihr Alltags- und Konsumverhalten auf Mensch und Natur hat, wie man gesünder lebt und dabei noch Geld einsparen kann. Am Tag der Erde ist dieses Jahr bereits in Leipzig auf dem Festival der Zukunft der erste Zukunftswald entstanden, welcher nun mit den Solar-Partys durch Sachsen reist.

Wir werden gemeinsam den Abend entspannt im Zukunftswald verbringen, wo neben Informationen in angenehmer Stimmung bei Speisen und Getränken der Austausch nicht zu kurz kommen wird.

  • Dienstag, 29. August 2023
  • 17 bis 20 Uhr
  • Kriebstein
    (die genaue Anschrift erhalten Sie nach Anmeldung, welche zwingend erforderlich ist)

Lasst Euch entführen auf einen Wandelpfad über kleine und große Meilensteine hin zu einer Welt, die frei ist von Brennstoffabhängigkeiten und Treibhausgasen.

Hier eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten:

  • 2 Gebäude mit energetischer Autarkie, 100 % erneuerbare Energie  und CO2-neutral:
    Strom = 100 % aus Photovoltaik-Off-Grid-System³
    Heizung = Solarthermie, selbst entwickelte PV-Überschuss-Heizung, sehr wenig Holz-Ofen
  • niedrige Energiebillanz durch gute Dämmung, intelligente Installationen
  • Heizungsanlage und Off-Grid-Anlage samt Akkus
  • Elektromobilität: Elektro-Chopper + Elektro-Pkw

Nutzen wir die unerschöpfliche Kraft der Sonne! Der erschwingliche Solarenergieansatz verbessert die Wohnsituation, die individuelle Mobilität und sogar die Beheizung mittels effizienter Wärmepumpe.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Programmes ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ gefördert durch die Stiftung Mercator. Bitte beachten: eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich - die Plätze sind begrenzt!

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Erfolgreiche Energiewende im Freistaat Sachsen verlangt beschleunigten Netzausbau

VEE Sachsen e.V.
Pressemitteilung 04/2023 vom 14. Juli 2023

Dresden. 14. Juli 2023. Um die Energiewende in Freistaat Sachsen erfolgreich umzusetzen, ist neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien auch der Ausbau des Stromnetzes erforderlich. Beides kommt nur schleppend voran. Dies gilt vor allem für den Neubau von Hochspannungsleitungen. Neben langen Planungs- und Genehmigungsverfahren sind dafür auch anhaltende Bürgerproteste verantwortlich. Die Klimaschutzziele von Sachsen sind so nicht erreichbar.

Bei den Sächsischen Klimagesprächen der Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien in Sachsen (VEE Sachsen e. V.) zum Thema Energiewende im Lichte von Ausbau und Akzeptanz am 14. Juli 2023 forderten deshalb alle Beteiligten ein rasches Umdenken.

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Ausbau des Stromnetzes im Freistaat Sachsen müssen sich im Einklang bewegen. Dazu benötigen wir deutlich einfachere und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Neubau von Stromleitungen. Es kann nicht im Sinne der Energiewende sein, dass aufgrund von Netzengpässen Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien immer wieder gedrosselt oder abgeschaltet werden müssen. So kommen wir nicht weiter“, betont Falk Zeuner, Präsident der VEE Sachsen e. V.

Dr. Elisabeth Jüschke, Leiterin Projektentwicklung Wind Ostdeutschland der JUWI GmbH, sieht dies ähnlich. Die Projektentwicklungsgesellschaft für Windkraftanlagen, Solaranlagen und Hybrid- Kraftwerke, die in Brandis bei Leipzig einen Standort hat, betreut in Sachsen zahlreiche Windenergie- und Solarenergie-Vorhaben. „Um die von der Politik verlangten Vorgaben beim Ausbau der Wind- und Solarenergie einzuhalten, sind wir neben ausreichenden Flächen auf ausreichende Stromnetze angewiesen, in die wir unseren klimafreundlich erzeugten Strom einspeisen können.“

Auch Steffen Zerge, Leiter Netzregion Südsachsen bei der Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM), Kabelsketal/Freiberg, weiß, dass beim Ausbau des Stromnetzes Eile geboten ist. Das Unternehmen ist der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland. Das Netzgebiet erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Sachsen unterhält MITNETZ STROM ein 23.000 Kilometer langes Stromnetz, an das aktuell 38.000 Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien angeschlossen sind. „Wir kommen speziell beim Ausbau des Hochspannungsnetzes in der Netzregion Südsachsen seit Jahren nicht mit der notwendigen Geschwindigkeit voran. Dies gefährdet nicht nur die Umsetzung der Energiewende, sondern auch die Versorgungssicherheit vor Ort.“

Die Anforderungen, vor denen MITNETZ STROM beim Netzausbau steht, sind gewaltig. Das von der Politik beschlossene Ziel, dass bis 2030 80 Prozent der Stromerzeugung in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen sollen, bedeutet für das Unternehmens, mindestens 900 Windkraftanlagen und 133.000 Photovoltaik-Anlagen an das Stromnetz in seinem Netzgebiet anschließen zu müssen. „Nie waren die Herausforderungen so groß wie jetzt. Wir müssen ab heute bis 2030 mindestens 1.500 Kilometer Freileitungen in unserem Netzgebiet bauen. Das sind 16 Kilometer pro Monat. Dies ist nur zu schaffen, wenn die Investitionsbedingungen verbessert werden, ausreichend Fachkräfte und Material zur Verfügung stehen und nicht zuletzt die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden“, unterstreicht Zerge.

Neben weniger Bürokratie und mehr Personal bei der Planung und Genehmigung von neuen Stromleitungen im Freistaat Sachsen ist für Dirk Neubauer, Landrat des Landkreises Mittelsachsen, auch ein Umdenken beim Umgang mit den vom Ausbau betroffenen Bürgern erforderlich. „Die Energiewende kann ohne die Akzeptanz der Bevölkerung nicht gelingen. Die Bürger fordern berechtigt, frühzeitig und umfassend in Projekte vor ihrer Haustür einbezogen zu werden. Die bestehenden Angebote reichen nicht aus. Sie müssen durch neue Beteiligungsformate ergänzt werden. Die Bürger werden Proteste und Klagen gegen den Ausbau des Stromnetzes nur dann einstellen, wenn wir sie bei der Planung von Beginn an zu anerkannten Partnern machen.“

Auch Prof. Dr. Gernot Barth, Leiter IKOME | Steinbeis Mediation, Leipzig, hält einen Perspektivwechsel bei der Bürgerbeteiligung beim Netzausbau für notwendig. Das Unternehmen ist eines der führenden Beratungsinstitute für Konfliktmanagement in Deutschland. „Bürger sind nicht Bremser, sondern Schrittmacher von Energie-Infrastrukturprojekten. Sie sind ein Aktivposten. Ihre Potenziale abzurufen, ist für alle ein Gewinn. Investitionen in eine zeitgemäße Bürgerbeteiligung beim Ausbau des Stromnetzes sind gut angelegt. Die notwendigen Mittel sind im Vergleich zu den Kosten bei Verzögerungen oder Scheitern der Vorhaben vergleichsweise gering.“

Barth verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Ergebnisse des Steinbeis BürgerbeteiligungsReports 2023. Danach ist für zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland eine Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau des Stromnetzes wichtig. Sie kann aus Sicht der Bürger einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Konflikten vorzubeugen, Klagen zu vermeiden und Verständnis für die Planung zu verbessern.

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Innovationen aus Sachsen: Liofit – allein im Kampf gegen die Akku-Verschwendung

Dienstag, 04. Juli 2023 - 09:00
VEE Sachsen e.V.

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Nur wenige Firmen trauen sich an das Recycling von E-Bike-Akkus: Zu aufwändig, zu teuer, zu vielfältig die Eigenheiten der Hersteller. Anders die Liofit GmbH in Kamenz: Sie hat der Verschwendung von E-Bike-Akkus den Kampf angesagt.

HINWEIS: Die Geschäftsräume der Liofit wurden kurz nach der Recherche für diesen Text durch einen Brand zerstört. Die Liofit GmbH benötigt deswegen dringend finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau. Es wurde Unterstützung von der regionalen Politik zugesagt. Alle Beteiligten sind sich einig, dass Liofit erhalten bleiben soll und die Produktion schnellstmöglich wieder aufgenommen werden soll.

E-Bike-Akkus haben keinen leichten Stand: Zu sehr unterscheiden sich die Hersteller, es ist aufwändig und teuer. Das Ergebnis: Keiner kümmert sich darum. Dr. Ralf Günther, Gründer und Geschäftsführer der Liofit GmbH wollte das ändern. Seit zehn Jahren führt er das Unternehmen in Kamenz. Bis auf eine kleine Förderung wuchs das Unternehmen bisher ohne jedes Fremdkapital zum führenden Spezialisten fürs Recycling von E-Bike-Akkus in Deutschland.

„Mittlerweile sind wir in verschiedenen Gremien europaweit gefragt. Beispielsweise sind wir Mitglieder im Kompetenzcluster Recycling & Green Battery, in der Europäischen Batterieinitiative und im IPCEI-Projekt (Important Project of Common European Interest) EuBatIn.“, erklärt Ralf Günther. Seit vier Jahren leitet Sohn Rico Günther das operative Geschäft. Gemeinsam mit seinem Vater führte er interessierte Mitglieder der VEE Sachsen e. V. und des Landesverbandes der Recyclingwirtschaft Sachsen e. V. Ende Mai 2023 in die Grundlagen von Reparatur und Recycling von E-Bike-Akkus ein.

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