Schafft Sachsen die Rückkehr zur Energiewende?

VEE Sachsen e.V.
Presseerklärung 01/2020 vom 24.07.2020

Sachsen. Das „Energie- und Klimaprogramm Sachsen 2020 – 2030“ (kurz: EKP) befindet sich aktuell in seiner Fortschreibungsphase, der Kabinettsbeschluss ist für September 2020 geplant. Im Koalitionsvertrag ist zu den Ausbauzielen der Erneuerbaren Energien festgehalten:

„Das EKP soll sich an einem zusätzlichen Ausbau von 10 Terrawattstunden (TWh) Jahreserzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 orientieren. Für 2024 orientieren wir uns an einem Zubau-Zwischenziel von 4 TWh, von dem der Hauptteil durch Windenergie gewonnen werden soll."1

Grundsätzlich begrüßt die VEE Sachsen e.V. diese Weichenstellung, da damit eine Beendigung des faktischen Ausbaustopp der Erneuerbaren Energien angekündigt wird. Für den Horizont 2030 ist ein Ertragsziel aus Erneuerbaren Energien in Sachsen in Höhe von 16.000 GWh/a geplant.

Der aktuelle Nettostromverbrauch in Sachsen beträgt rund 22.100 GWh/a2. Trotz aller Effizienzmaßnahmen ist infolge der Sektorenkoppelung, verbunden mit der notwendigen Umstellung auf Elektromobilität und der Bereitstellung von Heiz- und Prozesswärme durch Erneuerbare Energien sowie der Erzeugung von Wasserstoff für die Industrie, von einem auf 130 % des heutigen Niveaus steigendem Energieverbrauch bis 2030 auszugehen. Der Nettostromverbrauch wird dann bei rund 28.800 GWh/a liegen.

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch wird foglich bei rund 55 % im Jahre 2030 liegen.

Dies entspricht weder den Ausbauzielen der Bundesregierung von einem Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorung von 65 % im Jahre 2030, noch genügen diese Ausbauziele der Einhaltung des Pariser Klimaabkommens.

Die Landesregierung ist gehalten, im Wege des Monitoring die Ziele zumindest halbjährlich zu aktualisieren und neue Instrumente zu entwickeln, die die Erreichung dieser Ziele garantieren.

Es ist erforderlich, im Wege eines Sofortprogrammes dafür Sorge zu tragen, den faktischen Ausbaustopp der Erneuerbaren Energien in Sachsen jetzt zu beenden und nicht auf die Zukunft zu verschieben.

So kann insbesondere der Ausbau der Windenergie nicht auf eine etwaige zukünftige Teilfortschreibung verwiesen werden, nachdem die laufende Regionalplanung die aktuellen Ziele der Landesregierung ignoriert und auf Grundlage des völlig überholten Energie- und Klimaprogrammes aus dem Jahr 20123 fortschreibt. Wenn das Instrument der Regionalplanung dazu führt, dass notwendige Ziele erst in 5 bis 10 Jahren Berücksichtigung finden, so  ist dessen Tauglichkeit in Sachen Klimaschutz und Ausbau der Erneuerbaren Energien in Frage zu stellen.

Ohne entsprechendes Maßnahmen in einem Sofortprogramm werden die Ziele des Koalitionsvertrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien ad absurdum geführt und es wird kein nennenswerter Zubau neuer Anlagen bis zum Ende der Legislaturperiode erfolgen.

Hier müssen sich die Koalitionspartner den Spiegel vorhalten und fragen, wie ernst Ihnen der Klimaschutz und der Ausbau der Erneuerbarer Energien in Sachsen wirklich ist.

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Unsere neuen Online-Formate - Ihr Feedback

Donnerstag, 16. Juli 2020 - 12:30
VEE Sachsen e.V.

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Infolge der Corona-Situation haben wir neue Online-Formate entwickelt. Zum einen die #WebKonferenzen mit Fachreferenten, zum anderen unsere Online-Stammtische #TeamErneuerbareTALK mit einem lockeren Austausch zu Themen der Erneuerbaren Energien, Nachhaltiger Mobilität oder Klimaschutz.

Wir gehen jetzt in die Sommerpause und werden nach dieser unsere Online-Veranstaltungen fortsetzen.

Uns interessiert, waren die Themen gut gewählt, könnten die Zeiten der Online-Veranstaltungen anders gelagert sein oder könnte der Ablauf anders gestaltet sein? Daher möchten Wir Sie bzw. euch um ein kurzes Feedback bitten.

Dies hilft uns bei der Frage, mit welchen Themen machen wir nach der Sommerpause weiter und welche Tage und Uhrzeigen sind überhaupt günstig. Vielen Dank dafür!

 

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VEE-Stellungnahme zur Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Leipzig-Westsachsen

Freitag, 03. Juli 2020 - 16:00
VEE Sachsen e.V.

Heute endet die Frist zur Stellungnahme im Beteiligungsverfahren zum Entwurf des Regionalplan Leipzig-Westsachsen im Zuge der Gesamtfortschreibung des Regionalplanes 2008 vom 07. Mai 2020. Die VEE Sachsen hat - wie üblich - im Rahmen des Beteiligungsverfahrens eine Stellungnahme abgegeben.

Festzuhalten bleibt, dass die Fortschreibung des Regionalplanes auf Grundlage eines längst überholten Energie- und Klimaprogrammes aus dem Jahr 2012 erfolgen soll und damit weder den Zielen der Regierungskoalition, noch den 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens gerecht wird. Zeitgemäßer Klimaschutz sieht anders aus!

Im Koalitionsvertrag heißt es:

„Das EKP soll sich an einem zusätzlichen Ausbau von 10 Terrawattstunden (TWh) Jahreserzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 orientieren. Für 2024 orientieren wir uns an einem Zubau-Zwischenziel von 4 TWh, von dem der Hauptteil durch Windenergie gewonnen werden soll.“

Der Entwurf des Regionalplanes, welcher einen zeitlichen Horizont bis 2030 nach eigenen Angeben berücksichtigt, schafft hier gerade einmal die Möglichkeit bis zum Jahr 2030 ein Viertel des Notwendigen umzusetzen.

Klimaschutz sieht anders aus!

Den gesamten Inhalt unserer Stellungnahme finden Sie nachfolgend bzw. die Stellungnahme als PDF ... [mehr]

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Klimafolgen in Sachsen - Welche Möglichkeiten haben wir? | #WebKonferenz, Donnerstag, 16. Juli 2020, 13:30 Uhr

Dienstag, 30. Juni 2020 - 13:00
VEE Sachsen e.V.

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Im Vortrag werden die gegenwärtigen Bedingungen in Sachsen (Temperatur, Niederschlag, potentielles Wasserdargebot) klimatologisch, d.h. in die Aufzeichnungen seit 1881, eingeordnet und sich daraus ergebende Besonderheiten (Trockenheit) hervorgehoben. Darauf aufbauend werden Möglichkeiten der Klimavorsorge skizziert.

Wir konnten Florian Kerl vom LfULG, sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, gewinnen, die aktuellen Erkenntnisse im Rahmen einer Videokonferenz darzustellen.

In der rund 1,5 stündigen Online-Veranstaltung wird ausreichend Raum sein, Fragen an Florian Kerl zu richten.

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich!

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Kohleausstiegsgesetz - Was bleibt übrig vom Kohlekompromiss? | Mittwoch, 24. Juni 2020, 13:30 bis 15:00 Uhr | #VEEWebKonferenz

Mittwoch, 10. Juni 2020 - 15:00
VEE Sachsen e.V.

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Das Kohleausstiegsgesetz soll möglichst noch im 1. Halbjahr beschlossen werden. Gern wird suggeriert, die Bundesregierung folge dabei der Empfehlung der Kohlekommission. Der Gesetztesentwurf ist hier zu finden: Entwurf der Bundesregierung zum Kohleausstiegsgesetz.

Dr. Felix Matthes, Mitglied der Kohlekommission, hingegen findet, dass die Bundesregierung der Empfehlung „nur teilweise und in einigen Punkten eher unausgewogen beziehungsweise selektiv gefolgt ist“, so die FAZ in einem Beitrag vom 24.05.2020.

Was bleibt übrig vom Kohlekompromiss und ist dieser noch zeitgemäßt? Wir konnten Dr. Felix Matthes gewinnen, im Rahmen einer Videokonferenz seine Einschätzung zu präsentieren. In der rund 1,5 stündigen Online-Veranstaltung wird ausreichend Raum sein, Fragen an Dr. Felix Matthes zu richten.

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich!

Nachfolgend können Sie sich anmelden:

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