Palais.Gespräche: Wie leben wir morgen?

Palais.Gespräche: Wie leben wir morgen? Fliegende Taxis, selbstfahrende Autos, kostenfrei durch Stadt und Land? | Montag, 19.08.2019, 19:00 Uhr

22. Juli 2019

Palais.Sommer 2019 Montag, 19. August 2019_0.jpg

Der technische Fortschritt im Mobilitätssektor hat seit Beginn des industriellen Zeitalters gesellschaftsprägende soziale und wirtschaftliche Verflechtungen ermöglicht, die den technologischen Fortschritt wiederum maßgeblich vorangetrieben haben. Die heutigen Mobilitätslösungen ermöglichen uns ein hohes Maß an Flexibilität und Freiheit, z. B. bei der Auswahl unseres Arbeitsplatzes, Wohnortes oder persönlicher Reiseziele. Der mit den modernen Transportmöglichkeiten einhergehende expandierende globale Handel und Personenverkehr bleibt allerdings nicht ohne Folgen für unsere Gesundheit und Umwelt.

Neueste technologische Entwicklungen wie die batterie- und wasserstoffbetriebene Elektromobilität oder die Nutzung von aus Ökostrom hergestellten synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) versprechen künftig eine saubere und klimafreundliche Mobilität zu ermöglichen. Können sie dieses Versprechen tatsächlich halten?

Bei gleichzeitiger Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie der perspektivischen Nutzung der künstlichen Intelligenz, z. B. für das autonome Fahren, werden zahlreiche neue zukunftsrelevante Fragen aufgeworfen, die es zu diskutieren gilt.

Montag, 19. August 2019, 19:00 Uhr

  • Mit welchen Technologien und wirtschaftspolitischen Anreizen können der Waren-, Güter- und Personentransport klimaneutral und belastungsfrei für Mensch und Umwelt gestaltet werden?
  • Welche flexiblen Mobilitätskonzepte gewährleisten eine bessere Anbindung des ländlichen Raums an die urbanen Zentren?
  • Welchen Einfluss hat der technologische Fortschritt im Mobilitätsbereich auf das gesellschaftliche Zusammenleben in der Stadt der Zukunft sowie auf unser Wirtschafssystem?
  • Werden wir zukünftig noch selbst Auto fahren oder uns chauffieren lassen?
  • Werden parkende Autos weiterhin das Stadtbild prägen oder sehen wir künftig nur noch Fahrräder, Busse und Straßenbahnen?
  • Lässt sich ist eine kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel realisieren?

Wir freuen uns auf eine anregende Diskussion zwischen …

  • Prof. Dr. Fritsche (Sozialpsychologe),
  • Marco Weiß (Volkswagen),
  • Lars Seiffert (Vorstand DVB),
  • Carl Lötsch (H2 Cluster),
  • Dr. Weert Canzler (Mobilitätsforscher)

Moderation:

  • Florian Finkenstein (seecon Ingeneure)

Ort:

Es ist fünf vor zwölf - der Klimaschutz kann nicht warten! Die Umsetzung der Energiewende darf nicht an Sachsens Grenze enden!

Presseerklärung
02.07.2019

Gemeinsame Pressemitteilung der VEE Sachsen e.V., des Bundesverbandes Windenergie e. V. – Landesverband Sachsen (BWE LV Sachsen), des Landesverbandes Nachhaltiges Sachsen e. V., des Wasserkraftverbandes Mitteldeutschland e.V., des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung e. V, des Klimaschutz Sachsen e. V. sowie der Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen

Es ist fünf vor zwölf - der Klimaschutz kann nicht warten! Die Umsetzung der Energiewende darf nicht an Sachsens Grenze enden!

Vor der am 01. September 2019 stattfindenden Landtagswahl erinnern die sächsischen Verbände der Erneuerbaren Energien und aus dem Bereich Klimaschutz die noch amtierenden Abgeordneten mit einem offenen Brief an ihre Verantwortung zum Thema. Der Brief ist bewusst platziert, trifft sich der Sächsische Landtag in dieser Woche doch nicht nur letztmalig vor der Sommerpause, sondern darüber hinaus auch letztmalig in dieser Legislaturperiode zur Plenarsitzung.

Der menschenverursachte Klimawandel schreitet merkbar voran. Dies zeigt sich nicht nur durch die derzeitigen Temperaturen mit der damit verbundenen Trockenheit, sondern auch in den Ausgleichsforderungen der Landwirte, die dadurch neue wirtschaftliche Herausforderungen bewältigen müssen.

Es stellt sich somit die Frage vor der Landtagswahl, welche Erfolge die amtierende Landesregierung aus CDU und SPD in den vergangenen fünf Jahren für den Klimaschutz vorzuweisen hat. Eine Bilanz, die sehr nüchtern ausfällt, sind doch weder das im Koalitionsvertrag versprochene neue Energie- und Klimaprogramm noch ein Klimaschutzgesetz, wie dies beispielsweise in Thüringen verabschiedet wurde, in der Regierungsbilanz vorzuweisen.

Es herrscht Stagnation im Bereich Klimaschutz – Sachsen droht den Anschluss zu verlieren. Insbesondere im Ausbau der Erneuerbaren Energien fiel der Freistaat in den letzten fünf Jahren auf den letzten Platz der Flächenländer zurück - der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch stagniert seit mehreren Jahren. Kein Wunder also, dass für die Reduktion der CO2-Emmissionen in den letzten Jahren nur bescheidende Fortschritte erzielt wurden1.

Um dem Klimaschutz und der Energiewende im Freistaat Sachsen neuen Schwung zu verleihen, haben die Verbände deshalb einen Maßnahmenkatalog zusammengestellt und diesen den aktuellen Landtagsabgeordneten und der neuen Regierung als Hausaufgabe übergeben.

Darin enthalten sind Forderungen nach einem Sächsischen Klimaschutzgesetz mit darauf aufbauenden Zielen für ein neues Energieprogramm. Neben dem Energiesektor sind Anstrengungen notwendig im Wärmesektor, dem Verkehrsbereich und im Ausbau von Energiespeichern. Aber auch ganz praktische Forderungen werden formuliert, beispielsweise die Stärkung der Sächsischen Energieagentur (SAENA) als Koordinator und Berater für Bürger und Kommunen, um den Ausbau Erneuerbarer Energien aktiv zu gestalten und zu begleiten.

Das Thema Klimaschutz muss für die neue Regierung eines der zentralen Themen werden – die unterzeichnenden Verbände stehen mit ihrer Erfahrung und ihrer Kompetenz dafür zur Verfügung!

Fußnote:

1) https://www.foederal-erneuerbar.de/landesinfo/bundesland/SN/kategorie/klimaschutz/auswahl/538-co2-emissionen_aus_d/#goto_538


Offener Brief an die Abgeordneten des Sächsischen Landtages:

 

 

Sachsen: Jetzt muss die Politik die Energie- und Klimawende aktiv gestalten

Offener Brief an die Abgeordneten des Sächsischen Landtages

2. Juli 2019

Foto vom Anschreiben 02.JPG

Sachsen: Jetzt muss die Politik die Energie- und Klimawende aktiv gestalten – Erneuerbaren Energien als Chance für eine nachhaltige und langfristige Zukunft für das Energieland Sachsen

Sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete,
sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter,

fast ein Jahrhundert bildete die unter vielen Entbehrungen und großer Kraftanstrengung aus der Erde geholte Braunkohle das Rückgrat unserer sächsischen Energieversorgung. Tausende Kumpel sorgten damit für eine sichere Energieversorgung. Eine Leistung, auf die sie zu Recht stolz sein können.

Durch den im letzten Jahr mit breiter politischer und gesellschaftlicher Basis beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohle muss sich unser Energieland Sachsen nun neu erfinden. Es ist absehbar, dass die Basis dafür nur die Erneuerbaren Energien in Kombination mit verschiedenen Speicher- und Umwandlungstechnologien sein können. Bereits heute arbeiten über 15.000 engagierte Beschäftigte in Sachsen im Bereich Erneuerbare Energien und damit an einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung, die darüber hinaus dem Klimaschutz dient.

Ohne den Systemwechsel hin zu Erneuerbaren Energien wird sich unser Bundesland Sachsen zukünftig von einem Energieexporteur zu einem -importeur wandeln. Hierbei sei erwähnt, dass Sachsen im Jahr 2016 noch 15,7 Mrd. kWh Strom exportierte. Ohne den Zubau an alternativen Energieerzeugungskraftwerken werden zukünftig erhebliche finanzielle Mittel aus Sachsen abfließen und nicht mehr den regionalen Wirtschaftskreisläufen zur Verfügung stehen. In der Folge werden erhebliche Kaufkraft- und Wohlstandsverluste in allen Regionen des Freistaates Sachsen spürbar sein.

Dazu macht der aktuelle gesellschaftliche und politische Diskurs eines deutlich: Wir diskutieren nicht mehr darüber, ob Deutschland eine CO2- Steuer einführen wird, sondern nur noch das wann und wie. Diese Steuer wird umgehend die Kohleverstromung verteuern und die oben skizzierten Entwicklungen beschleunigen. Damit steigt sodann auch die Nachfrage durch Industrie und Handwerk nach Strom aus Erneuerbaren Energien, um national und international im Wettbewerb weiter bestehen zu können.

Der Ausstieg aus der Braunkohle und dem damit einhergehenden Strukturwandel, unterstützt mit erheblichen finanziellen Mitteln vom Bund und Europa, bietet jetzt die einmalige Chance, gemeinsam mit den Menschen vor Ort ein neues Energieland Sachsen aufzubauen. Zudem kann man diese Mittel nutzen, um Vorort Strukturen und Bedingungen zu schaffen, welchen den Menschen eine Zukunft und Arbeitsplätze in diesen ländlichen Regionen bietet. Davon würde also nicht nur das Klima, sondern auch nachhaltig die Bürger profitieren. Eine Chance, die ergriffen werden muss!

Die sächsische Politik und Sie als Abgeordneter des sächsischen Landtages sind nun aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen:

Die Grundlagen für den notwendigen Aufbau einer langfristig nachhaltigen und sozial ausgewogenen Energieversorgung für die Bereiche Wärme/Kälte, Mobilität und Strom müssen jetzt gelegt werden, will man das Heft des Handelns selbst in der Hand behalten. Am Umbau der sächsischen Energieversorgung auf Basis von 100% Energie aus dezentralen Erneuerbaren Technologien führt kein Weg vorbei. Denn nur die Erneuerbaren sind als einheimische Energieträger lokal und regional verfügbar und schützen gleichzeitig das Klima.

Wir als Vertreter von Verbänden, Unternehmen und Institutionen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Klima- und Naturschutz sowie den Erneuerbaren Energien arbeiten bereits heute an dieser Vision und möchten der sächsischen Politik - und Ihnen als Abgeordneten dabei helfen, diese Vision zu einem gesamtgesellschaftlichen Projekt zu machen. Dafür müssen wir jetzt gemeinsam Verantwortung übernehmen, gemeinsam Handeln und die notwendigen Grundlagen und Rahmenbedingungen legen, um das Klima zu schützen und unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Zukunft im Freistaat Sachsen zu bieten.

Unser Positionspapier mit konkreten Forderungen zur Umsetzung der Energiewende in Sachsen erhalten Sie als Anlage beigefügt.

Wir arbeiten gemeinsam an einem neuen Energieland Sachsen! Auf Basis von Erneuerbaren Energien und Innovation. [...]

Symbol: Erneuerbare Energien in Sachsen

Erneuerbare in Sachsen

Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung lag 2021 in Sachsen bei 17,9%, während dieser in Deutschland bereits bei 42,4% lag. Sachsen gehört damit im Bundesländervergleich bei den Flächenländern zum Schlusslicht.

 

Symbol: Photovoltaik in Sachsen

Photovoltaik

Mitte 2024 sind in Sachsen rund 155.000 Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 4.400 MW in Betrieb. 

Der Ausbau der Photovolatik-Anlagen hat damit in Sachsen in den letzten Monaten deutlich zugenommen.

 

Symbol: Windkraft in Sachsen

Windkraft

Die Windkraft ist das Sorgenkind der Erneuerbaren in Sachsen. In den Jahren 2022 und 2023 wurden nur 11 bzw. 10 Windkraftanlagen in Sachsen zugebaut und auch für 2024 werden lediglich 11 Windkraftanlagen erwartet. Es besteht allerdings die Hoffnung, dass die Zubauzahlen in den nächsten Jahren deutlich steigen.

Symbol: Wasserkraft in Sachsen

Wasserkraft

2024 sind in Sachsen rund 440 Anlagen mit einer Leistung von rund 95 MW in Betrieb. Ein wesentlicher Zubau von Anlagen ist - trotz vorhandener Potenziale - in den letzten Jahren nicht erfolgt. Mit Sorge wird der zunehmende Abriss von Wehren, welche für Wasserkraftanlagen ertüchtigt werden könnten, beobachtet.

 

Symbol: Biomasse in Sachsen

Biomasse

2024 sind in Sachsen rund 615 Anlagen mit einer Leistung von rund 315 MW in Betrieb.

 

Symbol: Geothermie in Sachsen

Geothermie

Geothermische Anlagen zur Stromerzeugung spielen bislang in Sachsen keine bedeutende Rolle. Im Jahr 2023 waren in Sachsen rund 19.002 Erdwärmeanlagen mit einer thermischen Leistung von rund 228 MW installiert.

 

Symbol: Erneuerbare Energien in Sachsen

Erneuerbare in Sachsen

Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung lag 2021 in Sachsen bei 17,9%, während dieser in Deutschland bereits bei 42,4% lag. Sachsen gehört damit im Bundesländervergleich bei den Flächenländern zum Schlusslicht.

 

Über uns 

Die VEE Sachsen e.V. zählt zu den am längsten aktiven Netzwerken im Bereich der Erneuerbaren Energien. Als säschsischer Landesverband vertreten wir die Themen des Klimaschutzes und der Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien auf Landesebene.

Mitglied werden

Gemeinsam wollen wir 100 % Erneuerbare Energien in Sachsen erreichen! Unsere Arbeit können Sie auf vielfältige Art und Weise unterstützen - werden Sie Mitglied in unserem Verband.

Bürgerenergie

Bürgerenergiegemeinschaften können maßgeblich zur Energiewende und zur Steigerung der Akzeptanz erneuerbarer Energien beitragen. 

Wir stärken und fördern Bürgerenergie und Bürgerenergiegemeinschaften.

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