Bürgerenergie

VEE Sachsen e.V. auf dem Tag der Sachsen 2015

3. September 2015

tds-2015(1).pngAm ersten Wochenende im September findet wie jedes Jahr der Tag der Sachsen statt. Die VEE Sachsen e.V. (Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien) ist nun zum vierten Mal dabei und präsentiert die Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die aktuellen Themen des Verbandes sind: Wärme, Mobilität, Strom ohne Kohle- und Kernkraft. Die VEE will damit die Importabhängigkeit von Energieträgern sowie ihre Klimaauswirkungen verringern und die Innovations- und Wirtschaftskraft Sachsens stärken.

Die VEE Sachsen e.V. tritt als Mittler zwischen Bürgern, Unternehmen und der Politik auf und nimmt Bildungsaufgaben wahr. Engagierte Leute aus unterschiedlichen Fachrichtungen finden sich im Verband zusammen und setzen sich gemeinsam für die Nutzung Erneuerbarer Energien ein.

Das geht mit der Nutzung der Windenergie und der Wasserkraft genauso wie mit der Geothermie und dem Einsatz von Biomasse. Zur Energieversorgung für ein Haus gehören heute neben der Stromerzeugung aus Sonnenlicht genauso die Bereitstellung von Wärme sowie die Energieeffizienz zur Reduzierung des Bedarfs an konventionellen Energieträgern. Denn im Bereich der Wärmeversorgung können moderne Häuser mit Sonnenkollektoren oder durch Wärmeauskopplung bei Kaminen oder BHKWs unabhängiger von Öl und Gas werden. Passivhäuser kommen sogar ohne Heizung aus. In den eigenen vier Wänden kann man auch unabhängig vom öffentlichen Stromnetz werden, denn die Kombination moderner Systeme ist dazu bestens geeignet.

Die Kopplung unterschiedlicher Energiequellen sorgt im großen und kleinen Maßstab für Kontinuität, denn Windenergie, Wasserkraft und Biomasse stehen im Gegensatz zur Sonne auch in den Nachtstunden zur Verfügung.

Was gibt es zu sehen auf dem Stand der VEE Sachsen e.V. in Wurzen?

  • Windenergieanlage als Modell und Informationen zur Windenergie
  • Wasserkraftanlagen als Modell (am Nachbarstand des Wasserkraftverbands)
  • Stromversorgung mit PV-Modulen und Speicher
  • Kraft-Wärme-Kopplung
  • Solarthermie welche Kraft steckt in der Sonne? - Kochen mit Sonnenenergie
  • Speicher für elektrische Energie und Wärmeenergie, praxiserprobte Modelle
  • Spiele und Basteln für Kinder mit Bastelbögen, Malen und Luftballons
  • Elektroautos, Renault ZOE und BMW i3

     Sie finden uns in 04808 Wurzen, Amtsweg, Wirtschaftsmeile, Stand Nr. V-048 (siehe Stadtplan)

egNEOS heute im Filmtheater Schauburg Dresden

19. Oktober 2015

Unser Mitglied die Neue Energien Ostsachsen (egNEOS) hat sich am Wettbewerb "Dresden im Wandel" - Stories of Change beteiligt und einen Kurzvorstellung eingereicht (siehe oben). Sie war erfolgreich und die egNEOS kann nun mit einem professionellen Regisseur und Kamerateam einen Film drehen. Der Film wird heute bei der Premiere im Filmtheater Schauburg in Dresden zu sehen sein. Nachtrag: Die Ergebnisse der Jury gibt es hier.

Umundu 2016: VEE Sachsen e.V. lädt zum Kinofilm "POWER TO CHANGE - Die EnergieRebellion"

12. September 2016

Die VEE Sachsen e.V. lädt zum Kinofilm "POWER TO CHANGE - Die EnergieRebellion" am Mittwoch, den 26. Oktober 2016, 20:00 Uhr, in die Schauburg Dresden ein. Im Anschluss an den Film wird es ein Gespräch mit lokalen Akteuren der Energiewende geben.

In Dresden findet in der Zeit vom 21. bis 29. Oktober 2016 das 8. Umundu-Festival für global nachhaltigen Konsum statt. Das diesjährige Fokusthema lautet OUR URBAN FUTURE. Wie wir Zukunft in unseren Städten gestalten.
 

Energiewende im Lichte von Ausbau und Akzeptanz - Sächsisches Klimagespräch - Freitag, 14. Juli 2023, 11 Uhr

30. Juni 2023

Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in Sachsen erfordert sowohl den Ausbau der Erneuerbaren Energien als auch einen beschleunigten Netzausbau. Beides kommt nur schleppend voran. Bürgerproteste erschweren den Ausbau zusätzlich. Sachsen läuft dadurch nicht nur Gefahr, seine Klimaschutzziele zu verpassen, auch die sächsische Industrie ist dringend auf den "grünen Strom" angewiesen. Bei den Sächsischen Klimagesprächen gehen wir in den Dialog mit beteiligten Akteuren.

In unserem Livestream werden wir die Frage vertiefen, welche Möglichkeiten im Umgang mit den Bürgerprostesten bestehen.

Unsere Studiogäste werden sein:

  • Dr. Elisabeth Jüschke, Leiterin Projektentwicklung Wind bei der JUWI GmbH
  • Steffen Zerge, Leiter Netzregion Südsachsen bei MITNETZ STROM
  • Dirk Neubauer, Landrat des Landkreises Mittelsachsen
  • Prof. Dr. Gernot Barth, Leiter IKOME | Steinbeis Mediation, Wirtschaftsmediator, Professor für Konfliktmanagement und Mediation an der Fakultät für Business & Economics der Steinbeis-Hochschule

Auf Impulsvorträge folgt ein offener fachlicher Austausch untereinander und mit den Zuschauern des Livestreams: Sie können per Chat & Slido ihre Fragen und Anmerkungen in die Diskussion einbringen.

Folgen Sie hier dem Live-Stream:

❗ https://www.vee-sachsen.de/live

 

Bürgerenergie in Sachsen - Freitag, 5. Mai 2023, 15 Uhr - Sächsisches Klimagespräch

25. April 2023

Bürgerenergie steht für eine Energiewende hin zu den Erneuerbaren, welche auf dezentralen Strukturen basiert und in den Händen der Bürger vor Ort liegt. Die Akteure der Bürgerenergie gestalten selbstbestimmt und selbstwirksam die dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien mit und nehmen daran teil und partizipieren davon. Eine Dominanz durch Banken, Großunternehmen oder politische Einflüsse soll dabei vermieden werden.​

Innovationen aus Sachsen: Eine sächsische Blaupause für doppelte Acker-Energie

5. Januar 2022

Agri-Photovoltaik ist bisher in Deutschland und Sachsen eher die Ausnahme. Ronny Böhme aus Schwosdorf will das ändern – mit einem Pilotprojekt, das zum Vorbild werden soll.

Die Energiewende in Sachsen stockt – aber dennoch gibt es Unternehmen und Menschen von hier, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien und innovative Energiekonzepte in Deutschland und Europa vorantreiben. Hier stellen wir sie vor.

Was tun mit meiner Ackerfläche? Bei Ronny Böhme aus Schwosdorf in der Nähe von Kamenz lief ein langfristiger Pachtvertrag nach 30 Jahren aus – und nun stellte er sich wie so viele diese Frage. „Mein erster Gedanke war biologischer Ackerbau“, berichtet er. „Doch die Bodenqualität reichte dafür einfach nicht aus.“ Zwischenzeitlich überlegte er sogar, ein kleines Windrad aufzustellen – und hatte schon bei Anwohnern vorgefühlt. „Wenn, dann will ich die Nachbarschaft mitnehmen und alle sollen davon einen Mehrwert haben.“

Böhme beriet sich mit Freunden. Dabei kam das Thema Permakultur auf – also eine dauerhafte Bewirtschaftung und Ernte der verschiedenen Früchte rund um das ganze Jahr. „Und dann verfolgte ich eine Webkonferenz über Agri-PV, auf dem YouTube-Kanal der VEE“, erzählt Ronny Böhme. „Da hat es Klick gemacht und ich bin das Thema zusammen mit der Referentin aus dem Livestream angegangen, Professorin Kerstin Wydra von der Fachhochschule Erfurt.“

Pilotprojekt mit regionaler Wertschöpfung

So entstand eine Idee für doppelte Energie aus dem Acker: dem Biolandbau inklusive Permakultur einerseits – und Strom aus einer Agri-PV-Anlage andererseits. „Anfangs hatte ich Sorge, dass eine Stahlkonstruktion für die Befestigung der Photovoltaik-Anlage sehr aufwändig und teuer werden könnte“, räumt Ronny Böhme ein. „Zusammen mit den bisher für Agri-Photovoltaik üblichen gewächshausähnlichen Konstruktionen, die für die Permakultur nötig sind, würde das schon sehr wuchtig werden.“

Das Problem will er mit Unterstützung eines italienischen Unternehmens lösen, die ein filigranes Seil-System zur Aufhängung der Module entwickelt haben. Ziel des Projektes soll im optimalen Fall auch sein, dass dieses System künftig in Sachsen gefertigt wird. „Ein erstes Gespräch dazu gab es bereits hier bei uns im Raum Kamenz.“

Eine hochautomatisierte Blaupause

Ronny Böhme möchte seine Erkenntnisse nicht für sich behalten. Im Gegenteil: „Wir arbeiten eng mit der TU Dresden sowie dem Technologiezentrum Bautzen zusammen. Einerseits ist das Ziel, den Acker mit durch Sonnenenergie betriebenen Robotern zu bewirtschaften. Zudem wollen wir das Projekt für Nachahmer aus der Region dokumentieren.“ Bedeutet: Aus Böhmes Anlage entsteht eine Art Anleitung, die in Zukunft jeder Interessierte nutzen können wird. „Es gibt noch eine Menge Dinge zu klären – und besonders die Bauern haben durchaus nachvollziehbare Skepsis. Schließlich wollen sie vor allem eines: Lebensmittel erzeugen.“

Ein Konflikt mit vielen Chancen

Den Konflikt zwischen Lebensmittelerzeugung und Energieerzeugung gibt es seit längerem. Das eine aber zu tun, ohne das andere zu lassen – das ist zumindest für Sachsen neu. Für Böhme ist der Fall klar: „Wollen wir in absehbarer Zeit genügend eigenen Strom aus Sonne haben, statt uns auf Energieimporte, Kohle- oder Atomstrom zu verlassen? Dann müssen wir neben der Entwicklung von Speichermöglichkeiten mit der Erzeugung von Energie in die Fläche.“

Diese Transformation treibt Ronny Böhme an. Gleichzeitig fehlen für die Energiewende genügend Fachkräfte zur Errichtung der Anlagen, etwa auf Hausdächern. „Das ist ein deutsches Phänomen und liegt daran, dass über Jahrzehnte Ausbildungsberufe durch Politik und Gesellschaft nicht wertgeschätzt wurden.“ Der Politik seien diese Entwicklung gleichgültig gewesen. Wenn Ronny Böhme jungen Menschen heute etwas empfehlen würde, dann dieses: „Lernt Handwerksberufe! Menschen, die anpacken, haben auch in Krisenzeiten eine großartige Zukunft. Wie wär‘s mit Solarteur?“

Eine Idee, die bereits jetzt prämiert ist

Noch ist das Projekt eine Idee – allerdings bereits preisgekrönt: Erst kürzlich wurde das Agri-PV-Projekt mit ergänzender Permakultur mit dem eku-Zukunftspreis des Freistaates Sachsen prämiert. „Ich gehe derzeit voll ins Risiko – schließlich bin ich kein Investor“, sagt Ronny Böhme, und unterstreicht noch mal: „Das Projekt soll einen dauerhaften Mehrwert für alle Anwohner rund um die Anlage haben.“