VEE-Jahrestagung 2023 | Energiewende - zwischen Aktivismus und Expertise | Mittwoch, 6. Dezember 2023, 17 Uhr (Einlass: ab 16:30 Uhr)

Die VEE-Jahrestagung 2023 hebt sich von Tagungen der letzten Jahre ab. Als Abendveranstaltung begibt sie sich in den Spannungsbogen zwischen Aktivismus und Expertise. Damit soll zum einen die aktuelle Situation von noch zu wenig gehörten Experten aus dem Bereich der Klimawissenschaften und Energiewende-Technologien und den immer wieder von sich reden machenden Klimaaktivisten angesprochen werden.

Parlamentarischer Abend zum Thema „Erneuerbare des Landkreises Meißen“ bei FERALPI STAHL

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Gemeinsame Pressemitteilung
Parlamentarischer Abend zum Thema „Erneuerbare des Landkreises Meißen“ bei FERALPI STAHL

Riesa, 12. September 2023. Veranstalter des Parlamentarischen Abends am 11. September 2023 bei FERALPI STAHL in Riesa waren VEE Sachsen e.V., Energy Saxony sowie die Energie- und Wasserstoffallianz im Industriebogen Meißen (EWI). Vertreterinnen und Vertreter der energieintensiven Industrie, Abgeordnete des Sächsischen Landtages aller Fraktionen, Expertinnen und Experten aus der Verwaltung und Energiebranche sowie Kommunalpolitiker diskutierten über den Stand der erneuerbaren Energien in der Region und über notwendige weitere Schritte. In einem Punkt waren sich sowohl die Diskussionsteilnehmer auf dem Podium als auch die Gäste im Saal einig: Eine Energietransformation dieser industriestarken Region wird ohne den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien nicht gelingen können.

Uwe Reinecke, Direktor von FERALPI STAHL: „Unser Elektrostahlwerk war ein sehr guter Ort für den Parlamentarischen Abend: Rund 540 Gigawatt Strom – so viel wie alle Privathaushalte Dresdens zusammen – verbrauchen wir jährlich, um etwa eine Million Tonnen Stahl zu produzieren. Wir als Feralpi-Gruppe investieren über 220 Millionen Euro in die Dekarbonisierung unseres Werks mit dem Ziel, in Zukunft grünen Stahl in Riesa herstellen zu können. Dafür brauchen wir ausreichend grundlastfähigen, wirtschaftlichen grünen Strom und grünen Wasserstoff, der die Substitution von fossilem Gas ermöglicht. Grundvoraussetzung ist allerdings eine flächendeckende, ausreichende Infrastruktur, um die erneuerbaren Energien auch in der energieintensiven Industrie zuverlässig einsetzen zu können. Wir hoffen, dass bürokratische Hürden abgebaut werden und wir beim Ausbau der Erneuerbaren jetzt zügig voranschreiten können.“

Dr. Jutta Matreux, Werkleiterin der Wacker Chemie AG in Nünchritz und Sprecherin der EWI, bringt das Problem, das viele der Anwesenden umtreibt, auf den Punkt: „Herzstück der Energiewende ist der beschleunigte Zubau an erneuerbaren Energien und die Schaffung der notwendigen Infrastruktur, das heißt Netze für Strom und Wasserstoff. Das ist eine unabdingbare Voraussetzung für international wettbewerbsfähige Strompreise und damit das Gelingen des Transformations-prozesses im Industriebereich.“

Dr.-Ing. Frances Zedler, Geschäftsführerin Energy Saxony e.V., appelliert im Land der Ingenieure aktiv an der Energiewende mitzuarbeiten: „Damit der Freistaat Sachsen weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt, benötigt es eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung. Insbesondere der Ausbau von Anlagen für regenerative Energieträger mit entsprechenden Speichern trägt zu diesem Ziel bei und verringert zudem Unsicherheiten durch Preis- und Mengenschwankungen, wie sie sich letztes Jahr gezeigt haben.“

Für Falk Zeuner, den Präsidenten der VEE Sachsen e.V., liegt das Problem maßgeblich in der Kommunikation: „Sachsen war stets stolz darauf, Energieland zu sein. Doch mittlerweile haben wir den Anschluss komplett verloren – weil wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien verschlafen haben. Die Energiewende ist allerdings unausweichlich: Die Technik ist reif und kostengünstiger als alle Alternativen. Natürlich gibt es keine Stromerzeugung ohne Nachteile, aber im Gesamtpaket sind die Erneuerbaren die beste Lösung. Dazu kommt noch, dass die Wertschöpfung nahezu vor Ort verbleibt und somit die Kommunen und die Bürger davon profitieren. Es liegt nun an der Landesregierung und den Behörden, die Weichen zu stellen – und den Menschen im Land zu erklären, warum der Ausbau von Energie aus Wind, Sonne, Wasser, Biogas und Erdwärme so wichtig ist.“

„Leistungsstarke und wettbewerbsfähige energieintensive Industrien sind eine wichtige Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung in Sachsen. Politikern kommt hier die Verantwortung zu, richtige Entscheidungen zugunsten des Ausbaus der Erneuerbaren Energien zu treffen, um so die Grundlagen für den Erfolg der Industrie zu schaffen. Erneuerbare Energieprojekte mit günstigen Stromgestehungskosten, mit langfristiger Preisstabilität und deren Importunabhängigkeit sind ein wichtiger Baustein dafür. Ein weiterer sind schnelle und schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Lokalpolitiker sollten bei ihren Entscheidungen über mögliche Wind- und PV-Vorhaben stets beachten, welchen Mehrwert diese mit sich bringen: Mit günstigen Energiekosten werden regionale Unternehmen finanziell entlastet und auch die Gemeinden profitieren. Durch finanzielle Zuwendungen im Rahmen des EEG können Gemeinden die Lebensqualität der Menschen in ihrer Region über Jahrzehnte entscheidend verbessern. Erzeugung und Verbrauch in der gesamten Wertschöpfungskette zusammen zu bringen – das kann hier bei uns in der Region sehr gut gelingen.“ so Frank Buchholz, Projektleiter beim Energieparkentwickler UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG aus Meißen.

 

Symbol: Erneuerbare Energien in Sachsen

Erneuerbare in Sachsen

Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung lag 2021 in Sachsen bei 17,9%, während dieser in Deutschland bereits bei 42,4% lag. Sachsen gehört damit im Bundesländervergleich bei den Flächenländern zum Schlusslicht.

 

Symbol: Photovoltaik in Sachsen

Photovoltaik

Mitte 2024 sind in Sachsen rund 155.000 Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 4.400 MW in Betrieb. 

Der Ausbau der Photovolatik-Anlagen hat damit in Sachsen in den letzten Monaten deutlich zugenommen.

 

Symbol: Windkraft in Sachsen

Windkraft

Die Windkraft ist das Sorgenkind der Erneuerbaren in Sachsen. In den Jahren 2022 und 2023 wurden nur 11 bzw. 10 Windkraftanlagen in Sachsen zugebaut und auch für 2024 werden lediglich 11 Windkraftanlagen erwartet. Es besteht allerdings die Hoffnung, dass die Zubauzahlen in den nächsten Jahren deutlich steigen.

Symbol: Wasserkraft in Sachsen

Wasserkraft

2024 sind in Sachsen rund 440 Anlagen mit einer Leistung von rund 95 MW in Betrieb. Ein wesentlicher Zubau von Anlagen ist - trotz vorhandener Potenziale - in den letzten Jahren nicht erfolgt. Mit Sorge wird der zunehmende Abriss von Wehren, welche für Wasserkraftanlagen ertüchtigt werden könnten, beobachtet.

 

Symbol: Biomasse in Sachsen

Biomasse

2024 sind in Sachsen rund 615 Anlagen mit einer Leistung von rund 315 MW in Betrieb.

 

Symbol: Geothermie in Sachsen

Geothermie

Geothermische Anlagen zur Stromerzeugung spielen bislang in Sachsen keine bedeutende Rolle. Im Jahr 2023 waren in Sachsen rund 19.002 Erdwärmeanlagen mit einer thermischen Leistung von rund 228 MW installiert.

 

Symbol: Erneuerbare Energien in Sachsen

Erneuerbare in Sachsen

Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung lag 2021 in Sachsen bei 17,9%, während dieser in Deutschland bereits bei 42,4% lag. Sachsen gehört damit im Bundesländervergleich bei den Flächenländern zum Schlusslicht.

 

VEE - Termine & Veranstaltungen

Über uns 

Die VEE Sachsen e.V. zählt zu den am längsten aktiven Netzwerken im Bereich der Erneuerbaren Energien. Als säschsischer Landesverband vertreten wir die Themen des Klimaschutzes und der Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien auf Landesebene.

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Wir stärken und fördern Bürgerenergie und Bürgerenergiegemeinschaften.

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