Mobilität

Chancen und Risiken von Klimaschutzmaßnahmen für die Sächsische Wirtschaft - Sächsisches Klimagespräch - Freitag, 14. Juni 2024, 10 Uhr

Donnerstag, 16. Mai 2024 - 14:00
VEE Sachsen e.V.

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Die im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie erstellte Studie untersucht, welche Chancen und Risiken Klimaschutzmaßnahmen für die sächsische Wirtschaft aufweisen. Die modellgestützte Szenarioanalyse der Studie zeigt positive wirtschaftliche Auswirkungen für Sachsen im Zusammenhang mit Klimaschutzmaßnahmen. Klimaschutzmaßnahmen bieten Chancen wie die Reduzierung von Importabhängigkeiten, erhöhte Investitionen und neue Geschäftsfelder.

Sachsen weist spezifische Chancen und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimaschutz auf, darunter die diversifizierte Wirtschaftsstruktur und die Forschungsstärke der Hochschulen als Stärken. Schwächen sind die Kleinteiligkeit der Wirtschaft, der Fachkräftemangel und die geringe Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien. Chancen ergeben sich durch den Aufschwung in der Elektromobilität und die Entwicklung effizienter Technologien, während Risiken in demografischen Veränderungen, Energiepreisentwicklungen und Versorgungssicherheitsbedenken liegen.

Für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Sachsen sind die Bereitstellung von Flächen, der Abbau von Bürokratie und der Ausbau der Netzinfrastruktur von entscheidender Bedeutung. Investitionen in Speicheranlagen und die Förderung von Energiegenossenschaften können ebenfalls zur Stabilität und Akzeptanz beitragen.

Gast unseres Livestreames werden Dr. Katharina Hembach-Stunden und Philip Ulrich, Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS), sein, welche die wesentlichen Inhalte der Studie vorstellen und die sich aus dieser ergebenden Handlungsempfehlungen an Politik und Entscheidungsträger aufzeigen. Die Studie entstand in Kooperation mit dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. aus Dresden.

  • Freitag, 14. Juni 2024, 10:00 bis 11:30 Uhr

Auf den Vortrag folgt ein offener fachlicher Austausch mit den Zuschauern des Livestreams: Sie können per Chat & Slido ihre Fragen und Anmerkungen in die Diskussion einbringen.

Folgen Sie hier dem Live-Stream:

 https://www.vee-sachsen.de/live

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Solar Party im Zukunftswald

Mittwoch, 06. März 2024 - 10:00
VEE Sachsen e.V.

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Im Jahr 2024 lassen wir Solar Partys verteilt über Sachsen steigen. Hier finden Sie eine Übersicht über die geplanten Solar-Partys und Sie können sich über die jeweils verlinkten Anmeldeseiten direkt anmelden:

Solar Partys 2024

Gern können Sie sich zu einer oder mehreren der nachfolgenden Solar-Partys anmelden:

Wir werden gemeinsam den Abend entspannt im Zukunftswald verbringen, wo neben Informationen in angenehmer Stimmung bei Speisen und Getränken der Austausch nicht zu kurz kommen wird.

Lasst Euch entführen auf einen Wandelpfad über kleine und große Meilensteine hin zu einer Welt, die frei ist von Brennstoffabhängigkeiten und Treibhausgasen.

Nutzen wir die unerschöpfliche Kraft der Sonne! Der erschwingliche Solarenergieansatz verbessert die Wohnsituation, die individuelle Mobilität und sogar die Beheizung mittels effizienter Wärmepumpe.

Medien-Beiträge zu den Solar Partys:

MDR Kultur hat eine der ersten unserer Solar-Partys besucht. Der Beitrag kann hier nachgehört werden:

Luisa Zenker von der Sächsischen Zeitung besuchte besuchte unsere Solar-Party in Glashütte:

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Programmes ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ gefördert durch die Stiftung Mercator. Bitte beachten: eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich - die Plätze sind begrenzt!

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Zukunft gestalten 2024 - VEE-Positionspapier zur Landtagswahl

Freitag, 19. Januar 2024 - 10:00
VEE Sachsen e.V.

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Die Einwohner Sachsens stehen in diesem Jahr vor einer Reihe wichtiger Wahltermine. Den Anfang machen die Kommunalwahlen, die bedeutende Auswirkungen auf die lokale Politik haben werden. Ein weiteres Schlüsseldatum ist der 9. Juni 2024, an dem die Wahlen zum Europaparlament stattfinden – ein entscheidender Moment für Europas politische Richtung. Der Höhepunkt des Jahres wird dann die Landtagswahl am 1. September 2024 sein, eine Abstimmung, die, angesichts der gegenwärtigen Situation, maßgeblich über die zukünftige Gestaltung Sachsens mitentscheiden wird.

Als Landesverband liegt unser Fokus hauptsächlich auf der Landespolitik. In den vergangenen Wochen führten wir Gespräche mit den Vorständen der sächsischen Landesverbände aller etablierten demokratischen Parteien, insbesondere zu Themen der Klima- und Energiepolitik. Diese Parteien haben ihre Wahlprogramme für die Landtagswahl 2024 bereits verabschiedet oder stehen kurz davor, dies zu tun.

Wir haben ein Positionspapier entwickelt, welches in Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und den in Sachsen tätigen Fachverbänden für Erneuerbare Energien entstanden ist. Dieses Papier beleuchtet die aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Klimaschutz und Energiewende und schlägt praktikable Lösungen vor. Unser Ziel ist es, Impulse für die Wahlprogramme zu setzen und konkrete Vorschläge zu unterbreiten, welche idealerweise noch vor den Wahlen Beachtung finden. Unser Dank gilt allen, welche an der Erstellung dieses Papiers beteiligt waren.

VEE-Positionspapier zur Landtagswahl in Sachsen

Klimawandel

Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für uns, aber insbesondere für die heranwachsende und zukünftige Generationen.

Wir als führende Industrienation haben die Verantwortung, aber auch die Mittel, diese Transformation hin zu einer klimaneutralen und umweltfreundlichen Wirtschafts- und Lebensweise zu schaffen.

Dies bedeutet eine große Kraftanstrengung und Überzeugungsarbeit, bietet aber auch die Chance, neue Wirtschafts- und Industriezweige zu etablieren und so ein zukunftssicherer Wirtschaftsstandort zu sein.

Grundlage aller Wahlprogramme muss das Pariser Klimaschutzabkommen und das 1,5° C – Ziel sein.

Klimaschutz zieht sich als Querschnittsthema durch alle Bereiche – neben Energie eben auch Verkehr, Bauen und Wohnen, Industrie-, Land- und Forstwirtschaft.

Klimaschutz und Energie

Mit dem Energie- und Klimaprogramm (EKP) von 2021 und dem zugehörigen Maßnahmenplan wurden wichtige Grundlagen für eine klimagerechte, sichere und bezahlbare Energieversorgung geschaffen. Dennoch reichen die bisherigen Zielsetzungen bei Weitem nicht aus, um den Erfordernissen des Pariser Klimaabkommens gerecht zu werden.

  • Zentrale Fragen der Energie- und Klimapolitik müssen künftig in einem Sächsischen Klimaschutzgesetz geregelt werden. Hier sind für alle Bereiche der Erneuerbaren Energien, aber auch für Wärmeversorgung und Mobilität klare Ausbaupfade bis zur vollständigen Dekarbonisierung auszuweisen und durch regelmäßiges Monitoring zu überprüfen.
  • Insbesondere im Bereich der Windenergie bleibt die praktische Umsetzung hinter dem Notwendigen zurück. Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen liegen nach § 2 EEG im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit. Es braucht daher ein klares Bekenntnis von Politik und Verwaltung zum Ausbau und einen engagierten Einsatz für breite Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung. Eine geschlossen agierende Verwaltung, gestützt von Handlungsleitfäden, wäre ein erster Schritt.
  • Klimaschutz, Energiewende, Klimafolgenanpassungsmaßnahmen müssen mit Ehrlichkeit und einer positiven Vision begleitet werden. 
  • Die Energiewende zielt auf eine dezentrale, verbrauchsnahe und natürliche grüne Erzeugungslandschaft ab. Hier ist eine Balance zwischen Konzentrationszonen sowie kleinen Erzeugungseinheiten herzustellen. Die Akteursvielfalt ist zu fördern, wofür Bürgerenergiegemeinschaften sowie lokalen Unternehmen ausreichend Raum zur Entfaltung einzuräumen ist.
  • Bürgerenergiegemeinschaften sind zu fördern und zu stärken. Mittel hierfür wären z.B.: kostenfreie Beratungsangebote für zur Gründung, Schulungsangebote für die Professionalisierung der Umsetzung und Mitgliederakquise, Übernahme der Gründungskosten, Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für ein Energy Sharing. Unter „Energy Sharing“ wird in Deutschland die gemeinschaftliche Stromerzeugung und -verbrauch in räumlichem Zusammenhang, jedoch einschließlich der Nutzung des öffentlichen Stromnetzes, verstanden.
  • Überarbeitung des Lehrplanes und der Lehrmittel. Den Themen Klimawandel, Klimawandelfolgen und Energiewende sind im Lehrplan ausreichend Platz einzuräumen. Entsprechende Projektwochen an Schulen sollen finanziell unterstützt werden. Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte sollen angeboten werden.
  • Die Energiewende braucht Fachkräfte. Zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und des dringend erforderlichen Netzausbaus sind personelle Aufstockungen in den Behörden zwingend erforderlich. Angesichts des zunehmenden Personalmangels gilt es zudem, junge Menschen durch Ausbildungskampagnen insbesondere für die relevanten Handwerksberufe zu gewinnen.
  • Regionale Energieagenturen in den Landkreisen sollten nach dem Beispiel der Energieagentur des Landkreises Bautzen eingerichtet werden; die Finanzierung ist durch die Landesebene sicherzustellen. Eine Angliederung an die Sächsische Landesenergieagentur (SAENA) ist sinnvoll.
  • Der Netzausbau ist ebenso wie der netzdienliche Speicherausbau zu beschleunigen. Soweit Engpässe nicht zeitnah behoben werden können, ist zur besseren Ausnutzung der Restkapazitäten darauf zu achten, dass netzdienliche Erzeugungsanlagen Vorrang haben. Soweit Unternehmen der Erneuerbaren beim Netzausbau in Vorleistung gehen, ist zu garantieren, dass die von Ihnen errichteten Leitungsnetze kostendeckend von den Netzbetreibern übernommen werden.

    Neben dem Ausbau der Hauptverteilernetze sollte auch dem Konzept des Inselnetzes eine adäquate Bedeutung beigemessen werden im Sinne der verbrauchernahen Erzeugung von Energie und Reduktion der Ausgaben für Umspannwerke durch die Erzeugung einer hohen Spannungsebene gibt es für derartige Konzepte Anwendungsbereiche in Sachsen. Dabei kann und sollte Stromversorgung und Wärmeversorgung (kalte Nahwärme in der kommunalen Wärmeplanung, wo möglich) zusammen gedacht werden, wodurch ein beträchtlicher Anteil Energie verbrauchernah erzeugt werden kann (gute Kombination: Wind und Wärmepumpe, Lastspitzen über Batteriespeicher und Verbrennung Biomasse/-gas).
  • Sachsen soll Energieland bleiben. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien soll dezentral in allen Regionen erfolgen und so von den Vorteilen durch Netzstabilisierungseffekte und Arbeitsplatzsicherung/Industrieförderung in ganz Sachsen partizipieren.
  • Aufbau europäischer Lieferketten für alle Zulieferbereiche der Erneuerbaren Energien. Die bestehenden Abhängigkeiten von Importen außerhalb der EU, für die zum Ausbau der Erneuerbaren Energien benötigten Anlagen und Anlagenbestandteile, müssen gegen Null reduziert werden. Hierfür braucht es eine konsequente Förderung der in Europa und damit auch Sachsen angesiedelten Unternehmen bzw. Anreize und Förderung zum Auf- und Ausbau solcher Unternehmen. Dies schließt die konsequente Förderung von notwendigen Rohstoffen innerhalb Europas und damit auch Sachsen unter Einhaltung der Umwelt- und Sozialstandards ein.
  • Der Erhalt des Industrie- und Wirtschaftsstandortes Sachsen geht mit „grünem Strom und grünen Gasen“ einher. Die Unternehmen sind zur marktfähigen CO2-Bilanzierung ihrer Prozesse und Produkte auf die Verfügbarkeit von preisstabilen und versorgungssicheren Erneuerbaren Energien angewiesen. Nur der massive und beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien kann dies gewährleisten.

[mehr ... lesen Sie unsere Impulse zu den Bereichen Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie]


 

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VEE-Jahresauftakt 2023 bei Solarwatt: Zu Besuch bei einem der letzten Photovoltaik-Unternehmen Deutschlands

Mittwoch, 08. Februar 2023 - 10:00
VEE Sachsen e.V.

Zum Jahresauftakt lud die VEE Sachsen Ende Januar zu Solarwatt nach Dresden. Neben der Chance zum Networking erhielten die Teilnehmenden einen einzigartigen Einblick in die Speicherfertigung.

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Nach einer kurzen Begrüßung der gut 40 Gäste durch den Solarwatt-CTO Dr. Armin Froitzheim gab VEE-Geschäftsstellenleiter Andreas W. Poldrack einen tieferen Einblick in den aktuellen Stand der Energiewende in Sachsen. Und dieser ernüchterte die Anwesenden wieder einmal: Die Ausbauziele wurden und werden deutlich verfehlt. „Wenn es gut läuft, gehen dieses Jahr vielleicht 20 Windenergieanlagen ans Netz“, prognostizierte Poldrack. Ein Vielfaches wäre nötig, um die etwa im Energie- und Klimaprogramm gesteckten Zahlen zu erreichen. Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass sich mit dem EEG 2023 demnächst der Wind auch in Sachsen dreht.

Sebastian Tröbs, Area Sales Manager, führte dann durch die fast 30 Jahre bewegte Geschichte von Solarwatt – einem der letzten verbliebenen Photovoltaik-Systemanbieter auf deutschem Boden. „Wir haben für uns die Formel gefunden: Wir wollen lebenslanger Begleiter von Menschen sein, die sich selbst mit sauberer Energie versorgen wollen“, fasste Tröbs zusammen. Und der Erfolg gibt dem Unternehmen recht: Derzeit platzen die Auftragsbücher aus den Nähten.

Doch das war nicht immer so. 2012 stürzte das Unternehmen – wie auch die meisten anderen Solarmodul-Hersteller in Deutschland – in eine tiefe Krise. Daraus entwickelte Solarwatt die Eigenheimstrategie mit Fokus auf Ein- und Zweifamilienhäusern, ein absoluter Glückstreffer. Zukünftig arbeitete man direkt mit Solarteuren zusammen und lockte diese über das Gesamtpaket „Made in Germany“, bei dem die gesamte Technik und Ausstattung aus einer Hand stammte. Gleichzeitig legte das Unternehmen noch stärker den Fokus auf Glas-Glas-Module: „Sie sind zwar etwas teurer in der Herstellung, aber langlebiger und robuster als Folienmodule.“

Zusammen mit der 2020 beschlossenen Strategie, auf Sektorenkopplung innerhalb der Eigenheime zu setzen, floriert Solarwatt nun. So viele Komponenten wie möglich kommen dabei aus eigener Forschung, Entwicklung und Produktion – so wie etwa die modular aufgebauten Speicher. Mit dem Krieg in der Ukraine wurde aus dem konstanten Wachstum ein exponentielles, mit ganz eigenen Herausforderungen. Mittlerweile hat Solarwatt über 800 Mitarbeiter, kann auf 9 Millionen verbaute Solarmodule und rund 20.000 Speicher blicken und hält einen Marktanteil bei Eigenheimen von rund 20 Prozent in Deutschland. (Wobei Solarwatt mittlerweile europaweit aufgestellt ist.)

Eric Prager erläuterte dann die Sektorenkopplung à la Solarwatt im Detail: nämlich wie Wärmepumpe, Solarzellen, Speicherlösung und E-Auto ideal zusammenspielen können. „Effizienz heben wir für unsere Kunden vor allem bei Mobilität und Wärme“, erklärt er. „So lassen sich rund 10 Tonnen CO2 pro Jahr und Eigenheim einsparen.“

Anschließend folgte das Highlight: Eine Führung durch die Speicherfertigung von Solarwatt. In drei Gruppen entdeckten die Gäste der Veranstaltung das Werk und konnten Produktionsstraßen, teilautomatische Fertigung und einzelne Schritte der Zellen-Konstruktion im Detail beobachten. Jeder Schritt dauert rund zweieinhalb Minuten, Mensch und Maschine arbeiten Hand in Hand. Und jedes Bauteil, das die Fabrik verlässt, wiegt maximal 25 kg: „Darauf sind wir besonders stolz, denn damit reicht auf der Baustelle immer ein Mensch, um unsere Komponenten zu bewegen.“

Bei Brötchen und Getränken tauschten sich schließlich VEE-Mitglieder, Interessierte und Solarwatt-Vertreter aus. Wir bedanken uns bei Solarwatt und deren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die interessanten Ein- und Ausblicke!

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Innovationen aus Sachsen: Bürgerenergiegenossenschaft macht aus Windkraft und Biogas Wasserstoff und grünes Gas - Antrieb für die Verkehrswende in Mittelsachsen

Mittwoch, 18. Mai 2022 - 08:00
VEE Sachsen e.V.

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Die Mittelsächsische Bürgerenergiegenossenschaft eG vereint Bürger, die die Energiewende vor Ort unterstützen wollen. Mithilfe ihres Bürgerenergieprojekts will sie grünen Wasserstoff herstellen und regional sinnvoll verwerten.

Die Energiewende in Sachsen stockt – aber dennoch gibt es Unternehmen und Initiativen von hier, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien und innovative Energiekonzepte in Deutschland und Europa vorantreiben. Hier stellen wir sie vor.

Die Idee reifte schon lange. Bereits vor fünf, sechs Jahren sinnierten Jan Gumpert von der Agraset-Agrargenossenschaft eG Naundorf und Frank Bündig mit seiner Energieanlagen GmbH darüber, wie man die Landmaschinen der Agraset weg vom Diesel bringen könnte. Schließlich standen damals schon mehrere Windenergie-Anlagen direkt neben dem Landwirtschaftsbetrieb. Könnte man da nicht was in Richtung Wasserstoff und grüne Gase aus Windenergie und Biogas machen …?

Als dann der Landrat auf die Clean Vehicles Directive der Europäischen Union aufmerksam machte, die Verkehrsunternehmen zukünftig dazu verpflichtet, in nachhaltige und energieeffiziente Straßenfahrzeuge zu investieren, kam eines zum anderen. Denn nun hatte auch das benachbarte Verkehrsunternehmen RegioBus plötzlich Interesse an alternativen Antrieben.

Und so ging es los. Die Mittelsächsische Bürgerenergiegenossenschaft eG (MSE) wurde im Juni 2020 gegründet. Ihren Sitz hat die Genossenschaft im mittelsächsischen Erlau bei Mittweida. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, mittels nachhaltiger Energiekonzepte die regionale Vielfalt zu erhalten. Die Genossenschaft möchte Bürgerinnen und Bürger vereinen, die bereit sind, die Energiewende voranzutreiben und sich finanziell beteiligen möchten.

Als starke regional verankerte Partner sind die Agraset-Agrargenossenschaft eG Naundorf, die Energieanlagen Frank Bündig GmbH, die seit 2021 zur Sachsenenergie AG gehört, die Volksband Mittweida eG und die Regiobus GmbH Mittelsachsen mit an Bord. Ihr Ziel: Der Aufbau und Betrieb einer lokal regenerativen Energieversorgung. Die Genossenschaftsmitglieder werden zudem an den Einnahmen der Energieprojekte finanziell beteiligt.

Das Bürgerenergieprojekt: Strom, Biogas und Wasserstoff

Im Bürgerenergieprojekt steht die Stromproduktion aus den erneuerbaren Energien Windkraft und Biogas im Fokus. Der grüne Strom aus Windkraft soll die Wasserelektrolyse und damit die Produktion von grünem Wasserstoff speisen. Dieser Wasserstoff wird wiederum direkt vor Ort eingesetzt: im regionalen Busverkehr, für Landmaschinen und Traktoren. Außerdem soll es eine öffentliche H2-Tankstelle geben, an der auch Autos Wasserstoff tanken können. Da die RegioBus für den Innerstädtischen Verkehr auch über batteriebetriebene Busse nachdenkt, soll der Strom aus Wind und Biogas auch zum Aufladen dieser Fahrzeuge genutzt werden. Überschüssiger Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Zusätzlich zur Wasserstoffproduktion will die Genossenschaft Photovoltaikanlagen auf Dachflächen von kommunalen Kindergärten, Schulen und Sportstätten installieren. Sie sollen die dort erzeugten Grünstrom unmittelbar und preiswert zur Verfügung stellen. Zudem bietet die Genossenschaft Unterstützung beim Umstieg von fossilen auf erneuerbare Brennstoffe an. Hier liefern sie z.B. regional erzeugte Holzhackschnitzel für Heizungen. [mehr]

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Tag der Erneuerbaren Energien 2022

Freitag, 22. April 2022 - 13:00
VEE Sachsen e.V.

Wir freuen uns, dass der Tag der Erneuerbaren Energien im Jahr 2022 wieder mit zahlreichen Präsezenveranstaltungen gefeiert werden kann


Montag, 25. April 2022

Besuchen Sie Sachsens höchste Windräder

Für interessierte Bürgerinnen und Bürger besteht am 25. April 2022 die Möglichkeit, die neu errichteten Windenergieanlagen in Mosel-Zwickau (gegenüber dem VW Werk) zu besichtigen: Jeweils um 14.30 und 16.30 Uhr sind Führungen für die Allgemeinheit geplant, die etwa eine Stunde dauern. Für das leibliche Wohl wird vor Ort gesorgt sein.

Die Nabenhöhe der Türme beträgt 169 Meter, die Durchmesser der Rotoren jeweils 150 Meter. Die Türme befinden sich in Sichtweite zum VW-Werk, wo Elektrofahrzeuge produziert werden.

Anschrift zur Besichtigung: Baustelle WEA Mosel 1, 08058 Zwickau. Es wird um Anmeldung unter Heilmann [ät] juwi.de oder 034292 632 976 gebeten.

Lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung vom 19.04.2022


Samstag, 30. April 2022

Windenergiefest in Erlau bei Mittweida

 

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In der Zeit von 10 bis 16 Uhr ist die Besichtigung einer Anlage WEA Enercon E-101, Nennleistung 3,05 MW, Nabenhöhe 135 Meter, möglich - allerdings ohne Besteigung. Zugleich wird sich die MSE Mittelsächsische Bürgerenergiegenossenschaft, als Teil des H2-Innovationsprojktes Erlau-Frankenau-Königshain präsentieren.

Der Standort der WEA befindet sich in 09306 Erlau, bei Mittweida. Zufahrt erfolgt, wenn man die Straße S250 von Erlau kommend in Richtung Rochlitz befährt. Ungefähr 50 Meter nach dem Ortsausgangsschild, in Richtung Rochlitz, geht rechts eine asphaltierte Nebenstraße ab. Dieser folgt man ungefähr 500 Meter, zum Standort der WEA.

 


Samstag, 30. April 2022

Solarelektrisches Plusenergiehaus mit Elektromobilität

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Lasst Euch entführen auf einen Wandelpfad über kleine und große Meilensteine hin zu einer Welt, die frei ist von Brennstoffabhängigkeiten von dubiosen Regimen.

In Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung Erneuerbarer Energien in Sachsen (VEE Sachsen e.V.) lädt Familie Reinhard am 30.04.2022, dem Tag der Erneuerbaren Energien, in der Zeit von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr zur Besichtigung ihrer Anlagen in Dresden-Weixdorf, Bergsiedlung 17 ein.

Hier eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten:

  • Wärmepumpe mit Erdkollektor zur Raumheizung und Warmwasserbereitung
  • Vernetzte Photovoltaikanlagen als Solarfassade, Solarcarport mit teiltransparenten Modulen, Ostdachanlage und Westdachanlage
  • voll notstromfähiges Solarstromspeichersystem von E3DC
  • Elektro-Oldtimer Trabant 600 Kombi
  • Tesla Model 3 mit mobiler Wallbox go-eCharger, die ausschließliches Laden mit Solarstrom ermöglicht
  • Solaroptimierter Wärmepumpenbetrieb

Macht die Dächer komplett voll mit Solarstrommodulen und nutzt den preisgünstigen Sonnenstrom jetzt und künftig für das Wohnen, zum Fahren und für Wärmepumpen, die die allgegenwärtige Umweltwärme für die Heizung bereitstellen! Investiert in die Zukunft und trocknet damit die aus Energieimporten entstehenden Finanzströme aus, die immer noch grausame Kriege befeuern!


Samstag, 30. April 2022

Wasserkraftwerk Niezelgrund

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  • Samstag, 30. April 2022, 11:00 bis 16:00 Uhr
  • Porschendorfer Weg 1, 01847 Lohmen (hinter den Wohnhäusern befindet sich der Treppenabstieg zum Fluss Wesenitz mit der Anlage)

Die Kraftwerksanlage basiert auf einer 1877 erbauten Wehranlage, welche zunächst mittels Transmission benachbarte Maschinen in der Holzschleiferei und Pappenfabrik Weber & Niezel antrieb. Im Jahr 1910 wurde zur Gewinnung von elektrischer Energie eine Francis-Turbine und elektrischer Generator mit einer installierten Leistung von 180 kW in Betrieb genommen, es folgte im Jahr 1932 der Ausbau um eine zweite Turbine mit 80 kW. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1963 eine teilweise Instandsetzung der Wehranlage. 1969 wurde das Kraftwerk wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt und die Anlage dem Verfall preisgegeben. Nach der Wende erfolgte im Jahr 2000 eine Wiederinbetriebnahme mit einer Kaplan-Turbine.


Seit einem Vierteljahrhundert wirbt der Tag der Erneuerbaren Energien um die Nutzung der nahezu unerschöpflichen Energie aus Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse & Co. – auch, damit nicht mehr so viel CO2 in die Luft geblasen wird.

Die Aktionsidee entstand 1996 in der Stadt Oederan/Sachsen anlässlich des 10. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl – „ Wir zeigen, es geht auch anders“.

Weitere Aktionen finden Sie unter www.energietag.de

 

 

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