Stellungnahmen und Pressemitteilungen

Pressemitteilung 07/14 vom 29.08.2014 - Tag der Sachsen 2014 in Großenhain

Tag der Sachsen 2014 in Großenhain – die VEE ist dabei

Die VEE Sachsen e. V. zeigt an ihrem Stand, was im Bereich Erneuerbare Energien möglich ist

Der »Tag der Sachsen« bezeichnet sich selbst als das größte Volksfest in der Region. Er wird jedes Jahr am ersten Septemberwochenende in einer anderen sächsischen Stadt veranstaltet. Gastgeber des Heimatfestes ist in diesem Jahr Großenhain. Kultur, Geschichte und Vielfalt werden gefeiert und bei guten Bedingungen kann mit etwa 300.000 Besuchern gerechnet werden. Auf der dreitägigen Veranstaltung präsentieren sich Vereine und Künstler, Sportler zeigen ihr Können und viele Händler und Handwerker sorgen für ein buntes Markttreiben.

Wie in den Jahren zuvor ist auch die Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien wieder mit dabei. Das Ziel der VEE Sachsen e. V. ist es,

Wärme, Mobilität, Strom ohne Kohle- und Kernkraft auf Basis Erneuerbarer Energien möglichst schnell in Sachsen zu erreichen. Damit verringert man die Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern mit ihren hohen Kosten sowie ihren negativen Klimaauswirkungen.

Hierzu tritt die VEE Sachsen e. V. als Mittler zwischen Bürgern, Unternehmen und der Politik auf und nimmt Bildungsaufgaben wahr. Engagierte Leute unterschiedlicher Fachrichtungen - Auszubildende, Studenten, Handwerker, Hersteller, Eigenheimbesitzer, Planer, Doktoren und Professoren - finden sich im Verband zusammen und setzen sich gemeinsam für die Nutzung Erneuerbarer Energien ein.

Um in den eigenen vier Wänden unabhängig von Öl und Gas sowie dem öffentlichen Stromnetz zu werden sind moderne Systeme, die aus Sonnenlicht elektrische Energie und Wärme erzeugen, bestens geeignet. Mit Batteriespeichern kann bereits heute der Sonnenstrom auch in den Nachtstunden genutzt oder Elektromobile betrieben werden. Durch die Kopplung unterschiedlicher Energiequellen im großen Maßstab entsteht eine kontinuierliche Energieversorgung da Windenergie, Wasserkraft und Biomasse sich perfekt ergänzen.

Im Bereich der Wärmeversorgung können Häuser mit Solarthermie und Kaminen mit Wärmeauskopplung nahezu unabhängig von Öl und Gas beheizt werden.

Was gibt es zu sehen auf dem Stand der VEE Sachsen e.V. in Großenhain?

Für Fragen und Diskussionen zu den unterschiedlichen Rubriken der Erneuerbaren Energien sowie die Mitarbeit im Verband laden wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich ein an unseren Stand zu kommen. Zudem freuen wir uns auf reges Interesse und aktive Mitarbeit, die für das Handeln im Verband sehr wichtig sind. Mit Informationen und Aktionen für Groß und Klein finden Sie uns zum Tag der Sachsen in der Vereinsmeile Ecke Berliner Straße zur Töpfergasse auf dem Stand V-279.

Unsere Themen am „Tag der Sachsen“ sind:

  • Autarke Stromversorgung – Was können Photovoltaikmodule leisten?
  • Wärme von der Sonne – Wie gut ist das und wie viel Heizkosten kann ich sparen?
  • Windenergie - Wie funktioniert das und welchen Beitrag kann sie leisten?
  • Wärmeverluste in Gebäuden – Wo sind die Schwachstellen und wie kann man sie abstellen?
  • Verluste – Wie man sie bei Warmwasser-, Pufferspeichern und Rohrleitungen verringern?
  • Speicher – Welche Arten gibt es, welchen Nutzen haben sie und wie werden sie angewandt? 

Praktische Anwendungen zur Diskussion mit den Großen und Publikumsmagnet für Kinder

  • Windkraftanlage als Modell
  • Wasserkraftanlagen als Modell (am Nachbarstand des Wasserkraftverbands)
  • Stromversorgung mit PV-Modulen
  • Solarkocher – Kochen mit der Sonne
  • Solarthermie – Die unbändige Kraft der Sonne
  • Speicher für elektrische Energie und Wärmeenergie, praxiserprobte Modelle
  • Elektromobilität zum Anfassen
  • Mitmachspiel für Groß und Klein – Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien

Weitere Informationen zum „Tag der Sachsen“ hier.

Pressemitteilung 06/14 vom 28.07.2014 - Parteien zur Landtagswahl - energietechnische Steinzeit in Sachsen

In Sachsen gehen die Uhren anders - Sächsische Regierungsparteien halten an Kohleverstromung fest

Die VEE Sachsen e.V. hat an die wichtigsten Parteien, die am 31.08.2014 zur Landtagswahl antreten Wahlprüfsteine verschickt. Mit Fragen zur Energiepolitik in Sachsen bat sie darum sich zu positionieren und dem Wähler die Ziele in diesem Bereich aufzuzeigen.

Im Bereich Erneuerbaren Energien entfernt sich Sachsen immer weiter vom Bundesdurchschnitt und manifestiert seine Stellung als Schlusslicht bei diesen wichtigen Zukunftstechnologien. Wenn es nach CDU und FDP geht, sollen die ohnehin sehr niedrigen Ausbauziele weiter gesenkt und der Ausbau begrenzt werde. Diese massive Blockadehaltung gefährdet nach Ansicht der VEE Sachsen e.V. die Zukunftsfähigkeit Sachsens in Energiefragen, zerstört unsere Heimat und verbaut nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft.

Nach Ansicht von CDU und FDP soll noch weit über das Jahr 2030 hinaus die Braunkohle zur Stromerzeugung genutzt werden. Dazu sollen weitere neue Tagebaue eröffnet und neue Braunkohlekraftwerke gebaut werden. Bei den Linken wird über Pläne zum Ausstieg aus der Braunkohle (Braunkohlevertromungs-Ausstiegsgesetz) nachgedacht. Sogar explizit befürwortet wird dies bei den Grünen und der SPD. In einem fundamentalen Gegensatz dazu steht die Meinung der CDU und der FDP. Sie halten an der überkommenen Braunkohletechnik fest und sehen hier keine Alternativen. Die nach den aktuellen Hochrechnungen weniger aussichtsreichen Parteien positionieren sich entgegengesetzt. Die AfD ist eher auf der Linie von CDU/FDP wieder zu finden. Die Freien Wähler hingegen wollen schnell und geplant aus der Braunkohleverstromung aussteigen.

In Sachen Speicher sind CDU und FDP eher aufgeschlossen, dezentral sollen Wärme und Strom im Bereich KWK und Nahwärmenetze zwar gefördert, eine kleinteiligere dezentralere Eigentümerstruktur soll die Energieversorgung aber in keinem Fall bekommen. Jedweder Eingriff in die überkommene Oligarchie der großen Stromkonzerne ist nicht erwünscht. Hier ist die Nähe zu Vattenfall deutlich zu spüren.

Bioenergie wird in der CDU verhalten befürwortet. Die FDP ist vehement dagegen. Ebenso zementiert sich die FDP-Gegnerschaft zur Windenergie. Im Allgemeinen gilt diese Haltung auch für die CDU. Immerhin bei den Abständen zur Wohnbebauung lenkt sie aber ein und befürwortet Abstände, die im Einzelfall auch mal zwischen 500 und 1000 Metern liegen können. Die FDP will die 10H-Regel einführen. Das bedeutet die zehnfache Gesamthöhe der Windenergieanlage entspricht dem Mindestabstand zur Wohnbebauung. Für moderne Anlagen wären das zwei Kilometer. Zusammen mit dem von der FDP eingebrachten Abständen zu Straßen käme der Windenergieausbau in Sachsen zum Erliegen.

In der Solarenergie wollen CDU wie FDP zwar Arbeitsplätze sichern und neue schaffen aber der Ausbau der Photovoltaik soll dabei nicht in Sachsen stattfinden. Die Grünen sind für den Ausbau von Freiflächenanlagen. Linke und SPD sind ebenfalls für den weiteren PV-Ausbau.

Die grundsätzliche Zustimmung zur sächsischen Wasserkraft geht quer durch alle Parteien. Nur bei der Vereinfachung für die Genehmigung kleiner Anlagen wollen CDU und FDP nicht unterstützen. Umso überraschender ist es, dass die CDU über die Abschaffung der Wasserentnahmeabgabe (sächs. Wasserpfennig) nachdenkt und alle anderen Parteien, außer der AfD, die Abschaffung sogar explizit befürworten.

Die Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung durch Solarthermie wird von allen befragten Parteien unterstützt. Unisono ist auch die Zustimmung für die Einführung von Nahwärmenetzen. Bei der passiven Gebäudetechnik (bessere Dämmung, Förderung Passivhäuser) verläuft die Grenze wieder quer durch die Parteien zwischen marktwirtschaftlich/konservativ und rot/grün. Die Konservativen sind hier gegen die Förderung. Ebenso im Bereich der Mobilität: Die jetzigen Regierungsparteien sind gegen eine Verlagerung der Ausgaben vom Autoverkehr hin zu klimafreundlicheren Mobilitätskonzepten. Die Freien Wähler rangieren hier immer im rot-grünen und die AfD im konservativen Spektrum. Wie zu erwarten verläuft auch die Meinung bei Bürgerbeteiligungsmodellen (pro: rot-grün, contra: schwarz-gelb) entlang dieser klassischen Grenzen.

Die VEE Sachsen e.V. hat nach dem Studium der Wahlprogramme der Parteien diese Verteilung erwartet. Positiv überrascht hatte indes die Haltung der Konservativ-Liberalen zur Wasserentnahmeabgabe und bei der CDU das einsetzende Nachdenken im Bereich Abstandsregelung für Windenergieanlagen.

Insgesamt enttäuschen aber die Pläne der CDU und FDP. Vergebens wartet man auf eine Antwort bei den drängendsten Zukunftsfragen der Energiepolitik. Statt mit Weitsicht und Mut die Weichen neu zu stellen und diese endlich anzugehen wird an veralteten Lösungen festgehalten.

Selbst mit einem neuen Koalitionspartner wird die CDU weiter die Erneuerbaren Energien massiv blockieren und die Zukunftsfähigkeit des Landes in Energiefragen leichtfertig aufs Spiel setzen.

Pressemitteilung 05/14 vom 24.06.2014 - Energiewende in Sachsen - eine lohnenswerte Perspektive für uns alle

Vorstellung des Grundlagenpapiers der sechs großen Verbände für Erneuerbare Energien in Sachsen

Zum Thema Erneuerbare Energien haben sich in Sachsen die sechs wichtigsten Verbände, die diesen Bereich vertreten, zusammengefunden und ein Grundsatzpapier verabschiedet. In dem Papier wird aufgezeigt, welchen Herausforderungen sich Sachsen stellen muss, um künftigen Generationen einen lebenswerten Naturraum zu hinterlassen. Insbesondere in der Stromerzeugung ist gefordert nach Alternativen zu suchen. Leider scheint es in Sachsen keine Alternativen zur Braunkohleverstromung zu geben und durch die Flure der zuständigen Regierungsvertreter und Ministerien geistert ein „weiter so wie gehabt“.

Dabei liegen die Alternativen auf der Hand: Erneuerbare Energien bieten die Chance, nicht nur eine lebenswerte Zukunft nachfolgenden Generationen zu sichern, sondern auch Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten.

Der dezentralen Stromerzeugung gehört die Zukunft der Energieversorgung. Jeder Tag an dem mit alten Rezepten versucht wird neue Probleme zu lösen bedeutet, dass die Allgemeinheit in der Zukunft um ein Vielfaches mehr belastet wird. Und das gilt für den finanziellen wie auch für den Bereich Umwelt und natürliche Ressourcen. Es geht um die Lebensgrundlagen einer zukünftigen Generation.

Leider wird auf diese dringenden Zukunftsfragen in Sachsen mit Reglementierungen und Einengung der Erneuerbaren Energien reagiert. Die sächsische Staatsregierung setzt damit wissentlich die Zukunftsfähigkeit des Landes aufs Spiel.

Um diese Situation auch den Bürgern aufzuzeigen haben die Verbände vereinbart ein Grundsatzpapier zu erarbeiten und gemeinsam zu diesen Thesen eine Pressekonferenz im sächsischen Landtag zu veranstalten. In dem dreiseitigen Papier warnen die Verbände vor den brisanten Folgen der Braunkohleverstromung und der Verhinderung alternativer Konzepte in Sachsen.

Es wird der Öffentlichkeit in der Landespressekonferenz präsentiert. Zu der Veranstaltung lädt auch die VEE Sachsen e.V. herzlich ein. Sie findet statt am:

Donnerstag, 26. Juni 2014 um 10.00 Uhr

Pressezentrum der Landespressekonferenz im Sächsischen Landtag

Bernhard-von-Lindenau-Platz 1

01067 Dresden

 

Änderung des sächsischen Straßengesetzes

Stellungnahme der VEE Sachsen e.V. zur geplanten Änderung des sächsischen Straßengesetzes

Die VEE Sachsen e.V. fordert das Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr auf, den Vorschlag zur Änderung des Straßengesetzes wieder zurück zu ziehen.

Begründung

Einleitung

Das sächsische Energie- und Klimaprogramm (EKP) sieht vor, dass der Freistaat bis 2023 den Anteil der Erneuerbaren Energien auf mindestens 28% des Bruttostromverbrauchs erhöhen will. Weiterhin will Sachsen Arbeitsplätze im Bereich Erneuerbare Energien erhalten und besonders in den Bereichen Speicherung und Energieeffizienz neue Arbeitsmarktinitiativen ergreifen.

Durch den Landesentwicklungsplanung (LEP) werden die Ziele und Grundsätze der Raumordnung im Freistaat Sachsen festgelegt. Sachsen will Rahmenbedingung schaffen zur „Förderung von Innovation und Wachstum“ und für eine „sichere, bezahlbare und umweltgerechte Energieversorgung“. Einer der neun Handlungsschwerpunkte des LEP 2013 ist die „Schaffung der räumlichen Voraussetzungen zum Ausbau der Nutzung Erneuerbarer Energien“. Im Kapitel 5.1 „Energieversorgung“ ergeht der Auftrag an die Träger der Regionalplanung zur Hinwirkung auf einen „flächensparenden, effizienten und umweltverträglichen Ausbau der Nutzung der Erneuerbaren Energien“ und die „dezentrale Konzentration der Windenergienutzung durch Festlegung von Vorrang- und Eignungsgebieten“.

Um diese Ziele zu erreichen, muss der Windkraft in Sachsen angemessen Raum gegeben werden. Die vom Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vorgeschlagene Gesetzesänderung im Straßenrecht läuft den oben genannten Zielen der Staatsregierung zuwider. Der Vorschlag läuft auf eine massive Einschränkung möglicher Flächen zur Nutzung der Windenergie hinaus. Damit wäre ein weiterer Ausbau nur schwer möglich, und die Ziele der sächsischen Staatsregierung können so nicht erreicht werden.

Im Folgenden soll begründet werden, warum sich gerade Infrastrukturtrassen besonders gut eignen, um dort Windenergieanlagen zu errichten.

Infrastrukturtrassen

Die sich regelmäßig treffende Bund-Länder-Initiative Windenergie unter Federführung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, hat 2012 ein „Handreichung zu Windenergieanlagen an Infrastrukturtrassen“ herausgegeben.

Aus dieser geht hervor, dass nicht nur aus Akzeptanzgründen (Lärm, Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes), sondern auch aus Sicht des Arten‐und Natur­schutzes eine Bündelung von Umweltbelastungen anzustreben ist. Das bedeutet, dass Bauvorhaben für Windenergieanlagen in diesen Bereichen konzentriert werden sollen. Es heißt weiter in diesem Papier, dass „Standorte entlang von Infrastrukturtrassen daher im Einzelfall nach fachlichen und einheitlichen Kriterien…“ geprüft werden sollen (Einzelfallprüfung).

Die Bereiche in der Nähe von Straßen sind besonders prädestiniert für die Ausweisung als Windenergieflächen, da es sich um einen vom Verkehr ohnehin durch Lärm und Abgase belasteten Raum handelt.  Diese Gebiete sind in der Vergangenheit daher bevorzugt als Windvorrangflächen seitens der Regionalplanung ausgewiesen worden.

Durch die neuen Abstände im Gesetzesvorschlag würde diese Planungsmethodik ad absurdum geführt. Letztendlich führt dies zu einer immer weiteren Verknappung von Freiflächen für die Windenergie. Die Vorgaben aus dem Landesentwicklungsplan können somit nicht erfüllt werden.

Gefahrenpotential

Von Windenergieanlagen geht im Allgemeinen keine Gefahr aus. Beim Sturm „Kyrill“  im Januar 2007 hat in Sachsen, im Gegensatz zu vielen Wäldern, keine einzige WEA Schaden genommen.

Weiterhin haben Windenergieanlagen keinerlei nachweisbaren Einfluss auf Unfälle im Straßenverkehr und auch der Verkehrsfluss ist davon nicht beeinträchtigt. Sollten tatsächlich Gefahren sowie Unfälle im Straßenverkehr möglich sein, so muss man diese Gefahr analysieren. Das Gefahrenpotential muss im Einzelfall durch unabhängige Experten realistisch abgeschätzt werden um dann eine Entscheidung treffen zu können.

Anders als bei Strommasten von Freileitungen sind bisher keine wetterbedingten Störungen des Straßenverkehrs durch Windenergieanlagen dokumentiert. Dagegen sind insgesamt 459 Masten durch wetterbedingte Zusatzlasten im Zeitraum 1980 bis 2005 stark beschädigt oder vollständig zerstört worden.

Bei Windenergieanlage sind selbst Havarien der Rotorblätter und Gondeln  äußerst selten und es bestand nie eine unmittelbare Gefahr für den Menschen.

Abstände

Entlang von öffentlichen Straßen gelten gesetzliche Anbauverbotszonen nach dem Bundes­fernstraßengesetz und den Landesstraßengesetzen. Danach dürfen Hochbauten jeder Art (hier Windenergieanlagen) außerhalb der Ortsdurchfahrten längs von Bundesautobahnen in einer Entfernung bis 40 Metern und entlang von Bundesstraßen in einer Entfernung bis 20 Metern, jeweils gemessen vom äußeren Rand der befestigten Fahrbahn, nicht errichtet wer­den.

Die straßenrechtlichen Abstandsregelungen des § 9 Bundesfernstraßengesetz beziehen sich bei Windenergieanlagen auf die äußerste Rotorblattspitze. Das Landesstraßengesetz in Sachsen (SächsStrG) und die darin ent­halten Vorschriften für die Landes‐, Kreis‐und Gemeindestraßen enthalten folgende Vor­gaben die auch in Zukunft zu berücksichtigen sind

Tabelle 1: Abstandsgebote nach Bundesfernstraßengesetz (FStrG) und nach Landesstraßengesetz (SächsStrG) in Sachsen

BAB

Bundesstraße

Landesstraße

Kreisstraße

40 m

20 m

20 m

20 m

Fazit

Da keine Gefahr für den Straßenverkehr in Sachsen von Windenergieanlagen ausgeht fordert die VEE Sachsen e.V., das aktuell gültige Sächsische Straßengesetz nicht zu ändern. Das Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr wird daher aufgefordert, den Vorschlag zur Änderung des Straßengesetzes wieder zurück zu ziehen.

Dresden, 27. 05. 2014

Das Präsidium

Dr. Wolfgang Daniels                                                                       Kerstin Mann

 

Pressemitteilung 04/14 vom 21.05.2014 - Sachsen Weg aus der fossilen Abhängigkeit von Russland

Erneuerbare Energien tragen zur Unabhängigkeit von russischen Öl- und Gaslieferungen bei

Der Ukraine-Konflikt schwelt weiter und es entstehen Energiefragen für Europa, Deutschland und auch für Sachsen. Denn neben der Gaspipeline durch Weißrussland und der jüngst eröffneten durch die Ostsee geht auch eine Pipeline direkt durch die Ukraine nach Europa. Schon jetzt klagt die Ukraine über hohe russische Gaspreise und die Situation aus dem Jahr 2005, als Russland die Gaslieferung in die Ukraine stoppte, mündete in Lieferausfälle an die EU. Darüber hinaus bezieht Deutschland neben Gas ein gutes Drittel [1] seines Rohöls direkt aus Russland.

Der Präsident der „Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien“ kurz VEE Sachsen e.V. Dr. Wolfgang Daniels äußerte sich gestern besorgt über die Entwicklung in der Ukraine. Es sei nicht nur ein humanitäres Desaster, welches sich zurzeit zwischen den verfeindeten Gruppen abspielt. Auch für die Sicherheit unserer Energieversorgung zeigen

weltweite Konflikte wie diese immer wieder wie abhängig Industrienationen wie Deutschland von der kontinuierlichen Lieferung fossiler Brennstoffe sind. Industriekommissar Oettinger sprach vor einigen Tagen in der Welt am Sonntag bereits von einer drohenden „Gaskrise“.

Dr. Daniels zitiert das Kieler Institut für Weltwirtschaft. Danach dominieren bei den deutschen Importen aus Russland mit 84 % die Rohstoffe Erdöl und Gas [2]. Der Trend dieser Abhängigkeit nahm sogar in den letzten Jahren zu, wie das Außenwirtschaftsportal Bayern in seinen jüngst veröffentlichen Zahlen zeigt [3]. Etwa die Hälfte des sächsischen Primärenergieverbrauchs wird laut Länderarbeitskreis Energiebilanzen durch Erdöl und Erdgas gedeckt. Auf dem Sektor Endenergie liegt ihr Anteil sogar bei 63%. Da sich dies auf den gesamten Import bezieht und wie oben beschrieben davon ein Drittel aus Russland stammt ist Sachsen (gesamtdeutsche Zahlen wurden auch für Sachsen angenommen) im Bereich Endenergie etwa zu einem Viertel von russischem Erdöl und Erdgas [4] abhängig.

Der Ausweg ist Daniels Meinung nach allein die Dezentralisierung der Energieversorgung. Nur kleine bis mittlere regionale Erzeugungseinheiten für Strom und Wärme mit kurzen Transportwegen gehöre die Zukunft. Es sei kontraproduktiv wenn man direkt und indirekt die etablierte Stromwirtschaft unterstützt und sich abhängig von heimischen und importierten fossilen Energieträgern mache. Der VEE Sachsen e.V. mit seinem Präsidenten Dr. Daniels an der Spitze sieht vielmehr die Chancen in der Entwicklung neuer Speicherkonzepte und fordert die Landesregierung auf, hier viel stärker als bisher aktiv zu werden. Da es sich um eine vergleichbar neue Technologie handelt, kann Sachsen mit seinen hervorragenden Ressourcen in der Forschung und Entwicklung hier punkten. Mit adäquater Förderung kann Sachsen bundesweit aufholen und so neue Arbeitsplätze schaffen.

Nur eine Kombination mit Speichern bringt erneuerbar erzeugte Energie (Strom und Wärme) substanziell weiter, sagt Daniels. Wenn man die Erneuerbaren in Sachsen zuerst eindämmt, um dann nachher zu behaupten die Kapazitäten reichen nicht aus und müssen durch Braunkohle ergänzt werden, enttarne man sich selbst als Bremser.

Für Sachsen sind die Chancen, die Erneuerbare und Speicher für die Menschen bringen nicht hoch genug einzuschätzen. Eine absolut verfehlte sächsische Energiepolitik mit der systematischen Blockierung der erneuerbaren Energien zeige jedenfalls keinen Weg aus der Misere, stellt Daniels abschließend fest.

Hier das PDF zum Download

Pressemitteilung 03/14 vom 09.05.2014 - Energiewende rückwärts

Vorschlag zur EEG-Reform – gestern im Parlament in Berlin

Nachdem der Vorschlag zur besonderen Ausgleichsregelung für stromintensive Unternehmen nun vorliegt hat das Parlament in Berlin die Änderungen zur EEG-Reform gestern beraten.

Danach soll es eine „moderate“ Mehrbelastung für Unternehmen geben. Diese schränkt aber die Gesamtstrommenge aller Unternehmen, die in den Genuss günstigen Stromes kommen nicht ein. Zudem birgt dieser Entwurf in keinster Weise eine Regelung zur Effizienzsteigerung. Die VEE will in diesem Zusammenhang nochmals an die EU-Vorgaben erinnern, die in nationales und regionales Recht umzusetzen sind, von der sich Deutschland aber immer weiter entfernt:

Bis zum Jahr 2020 sollen folgende Ziele erreicht werden:

  1. Minderung der Treibhausgase (CO2) gegenüber dem Jahr 1990
  2. Erhöhung des Marktanteils für Erneuerbare Energien
  3. Steigerung der Energieeffizienz

Ein weiteres Verfolgen dieses Pfades ist mit den jüngsten Vorschlägen zur EEG-Reform und der Ausnahmeregelung für energieintensive Unternehmen nicht möglich. Vor allem, wenn man die Entwicklung der Anträge und die freigiebige Genehmigungspraxis betrachtet. Nach Angaben der BAFA erhielten 570 Unternehmen im Jahr 2010 günstigere Strompreise heute sind es 2.098 Unternehmen – mit Tendenz weiter steigend.

Mit dem Instrument des günstigen Stroms für energieintensive Unternehmen werden gleich vier wichtige Bausteine von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit nicht erreicht: Es gibt keinen Anreiz für die industrielle Produktion sparsam und ressourcenschonend zu arbeiten. Es gibt auch keinen Anreiz den Smart Grid Ansatz umzusetzen (Steuer- und regelungstechnische Produktionsverlagerung in wind- und sonnenreiche Zeiten).  Eine Folge sind weiterhin negative Strompreise an der Strombörse (=stromproduzierende Unternehmen zahlen drauf , damit ihr Strom verkauft werden kann). Eine Gleichstellung zwischen Industrie und Verbrauchern beim Strompreis ist nicht erkennbar.

Der VEE lehnt diesen Entwurf wie auch die geplante Neuregelung des EEG mit „Deckelung“ und „Ausbaukorridoren“ entschieden ab und fordert den Kreis der begünstigten stromintensiven Unternehmen höchstens auf die Anzahl und Strommengen des Jahres 2010 zu begrenzen.

Für den Endverbraucher schätzt die Verbraucherzentrale (Bundesverband) für 2017 durchschnittliche Strompreise von 29,8 ct/kWh (heute etwa 27,0 ct/kWh). Das liegt zunächst daran, dass die günstigen Preise für regenerativen Strom an der Leipziger Strombörse nicht an die Haushaltskunden weitergegeben werden. Weiter verstärkt und damit unumkehrbar wird diese Preissteigerung durch die Ausnahmen für stromintensive Unternehmen.

Die bevorstehenden Änderungen:

  1. Begrenzung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien (Deckelung)
  2. Einführung von Korridoren
  3. Marktintegration in ein veraltetes Strommarktmodell
  4. Die Vergütung für die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energieanlagen soll viel stärker sinken als es das alte EEG ohnehin schon vorsieht.

Wenn man bedenkt, dass öffentliche Gelder hiermit in eine konventionelle Energiewirtschaft gesteckt werden sollen, die aus eigener Kraft kaum noch überlebensfähig ist, so entbehrt das jedweder energiepolitischer Weitsicht.

Insgesamt betrachtet ist der im Kabinett beschlossene Vorschlag zur EEG-Reform, der heute im Parlament diskutiert wird völlig unzureichend um eine nachhaltige Energiewende fortzusetzen. Sollte sich der Entwurf durchsetzen bedeutet das für Deutschland eine Energiewende rückwärts.

Verantwortlich für die Pressemitteilung:

Matthias Gehling
Geschäftsstellenleiter der VEE Sachsen e.V.

VEE Sachsen e.V. kritisiert EEG Entwurf

Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und zur Änderung weiterer Vorschriften des Energiewirtschaftsrechts im Rahmen der Länder- und Verbändeanhörung

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit nimmt die VEE Sachsen e.V. (Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien) Stellung zum „Entwurf eines Gesetzes zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und zur Änderung weiterer Vorschriften des Energiewirtschaftsrechts“. 

Wir kritisieren die Vorschläge der Bundesregierung zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes als nicht zielgerichtet zur Erreichung einer umweltverträglichen, kostengünstigen und versorgungssicheren Energiepolitik. Besonders die zeitlichen Umstände sind zu bemängeln, da die Anhörung der Öffentlichkeit in einem besonders engem Zeitrahmen stattfinden, um einem Teil der Wirtschaft die Chance zu geben Kostenvergünstigungen zu erhalten. Unter diesen Umständen wird die VEE Sachsen e.V. nur zu einigen wesentlichen Punkten Anmerkungen ausführen.

Der Entwurf steht im Widerspruch zu den derzeitigen technischen Bedingungen und Möglichkeiten. Investitionen in die Nutzung der solaren Strahlung und die Erzeugung von Strom an Land sind schon heute günstiger als die Bereitstellung von Strom aus Atom- oder Kohlekraftwerken. Um die nicht sofort sichtbaren umweltschädlichen externen Kosten, die bei der Nutzung von Atomkraft- und Kohlekraftwerken entstehen, der Allgemeinheit aufzubürden, sollte der Emissionshandel dazu dienen, die ausgewiesenen Stromgestehungskosten an die realen Kosten anzunähern. Jedoch wurde dieses Ziel ausgehebelt, indem zu viele Emissionszertifikate in den Handel gelangten.

Auf dieser Basis erscheint es nicht zweckmäßig einen Ausbaukorridor für den kostengünstigsten Binnenlandstrom und die Photovoltaik zu begründen. Die bestehenden Kostendegression bei der Umwelttechnik sollte vielmehr dazu Anlass sein, weiter zu diese Techniken zu forschen und somit Investitionssicherheit zu gewährleisten.

Um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten, ist jedoch eine Systemtransformation nötig. Gekoppelt an externe Kosten müssen Mechanismen entwickelt werden, die dazu führen, dass die fluktuierenden Erneuerbaren Energien den größten Teil der Energiebereitstellung übernehmen können. Die Kombination von verschiedenen Erzeugungstechniken (wie Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft), Speicherarten (z.B. Power2Gas, Power2Heat, Pumpspeicher) und Lastverschiebungen führt dazu, dass meteorologische Schwankungen ausgeglichen werden können. Zu diesem Zweck sind allerdings die Forschungs- und Entwicklungsbedingungen zu intensivieren, sodass schon bestehende und weiterzuentwickelnde Speichertechnologien (wieder) genutzt werden können.

Zur vollständigen Stellungnahme

 Am 1. April legt die Bundesregierung den neuesten Entwurf vor. Bis zum 2. April 2014 17 Uhr haben die Verbände nun Zeit Stellungnahmen abzugeben.

Pressemitteilung vom 28.01.2104: Repowering kein Allheilmittel

Erneuerbare Energien werden immer wichtiger für die Energieversorgung. Nach Angaben der AG Energiebilanzen stammt fast ein Viertel der Stromerzeugung aus Erneuerbaren. Auch wenn es keine Alternative zu den Erneuerbaren gibt, werden sie von vielen Seiten noch massiv gebremst. Sei es durch Vertreter, die sich dem Landschaftsschutz auf die Fahnen geschrieben haben aber auch aus den eigenen Reihen der Energiewendebefürwortern kommt es teilweise zu Äußerungen von Hoffnungen, die die Energiewende zum Ausbremsen bringen.

Im Gegensatz zu den Norddeutschen Bundesländern hat die Windkraft in Sachsen noch einen schwierigen Stand. So verbünden sich Teile der sächsischen Regierung mit Windkraftgegnern und propagieren die „Verspargelung der Landschaft“ durch Windräder. Oftmals liegt das an unbegründeten Ängsten, denn für den Bau von Windenergieanlagen muss eine Vielzahl von Gutachten und Genehmigungen eingeholt werden, bevor diese errichtet und in Betrieb genommen werden dürfen. Aber auch wenn die Erneuerbaren generell befürwortet werden, kommt öfter der Nachsatz, dass die Windräder nicht bei uns in der unmittelbaren Umgebung stehen sollten. (Not in my backyard)

Existieren jedoch schon Windparks gibt es andere Hindernisse die dem Zubau weiterer Kraftwerke entgegenstehen obwohl die lokale Akzeptanz gegeben ist. Diese sind meist durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen oder fehlendem Hintergrundwissen verschuldet.

Um die Umwelteinwirkungen möglichst gering zu halten, gilt vielen das Repowering als Allheilmittel. Grundgedanke des Repowerings ist, dass ältere kleinere Anlagen durch neue, größere und damit leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden.

Diesem theoretisch großen sächsischen Potential (derzeit sind 158 Windenergieanlagen repoweringfähig nach EEG) steht die reale Zahl von gerade einmal sechs zurück gebauten Windkrafträdern seit 2008 gegenüber.

Viele der in den 90er Jahren errichteten Anlagen stehen an Standorten, die nach den heutigen Standards und Anlagenhöhen an diesen Stellen nicht wieder errichtet werden dürfen, zum Beispiel aufgrund einer naheliegenden Wohnbebauung. Dies betreffen beinahe dreiviertel aller repoweringfähigen Anlagen, d.h. für diese müssen zunächst neue Gebiete gefunden werden. Ein Interessenkonflikt des Besitzers der (im Bestandsschutz befindlichen) Altanlage ist also vorprogrammiert, da dieser so nicht mehr an der Neuanlage partizipieren kann.

Auch wenn schon erste Repoweringprojekte umgesetzt wurden, fallen rund drei Viertel der heutigen Standorte aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen quasi weg. Es müssen in Zukunft neue Windvorranggebiete ausgewiesenen werden um der Erzeugung der umweltfreundlichen Windkraft mehr Raum zu zugestehen. Wolfgang Daniels zeigt auf wie die neuen Anlagentypen durch neuste technische Entwicklungen Vorteile mit sich bringen können: „So kommt es aufgrund der Höhe von 140-150 m zu weniger Schall und auch die avifaunistischen Umwelteinwirkungen sind geringer, da in diesen Höhen keine Fledermäuse gestört werden.“

Auch so macht Repowering bisher wirtschaftlich wenig Sinn, sowohl für die Betreiber als auch für die Standortgemeinden. Dr. Wolfgang Daniels, Präsident des VEE, verweist auf folgenden Grund: „Erst ab dem 8. Betriebsjahr nach Abschreibung der Energieanlage fallen die ersten Gewinne ab, so dass es widersinnig ist, diese sogleich wieder abzureißen. Auch die Kommunen nehmen erst ab diesem Zeitpunkt Gewerbesteuern ein.“

Dabei bieten die neuesten Anlagentypen neben einer viel höheren energetischen Ausbeute und Effizienz weitere Vorteile gegenüber den Altanlagen: „Aufgrund der gestiegen Nabenhöhe von 140-150 m und größerer, nicht so schnell drehender Rotoren wird weniger Schall emittiert und auch die avifaunistischen Umwelteinwirkungen sind geringer, da in diesen Höhen keine Fledermäuse gestört werden.“ Auf absehbare Zeit sieht Dr. Daniels jedoch keine Trendwende im Bezug zum Repowering – andere kurzfristige Lösungen sind da vielversprechender: „Wenn man es geschickt anstellt in der 2. Etage zu bauen, sind keine gegenseitigen Störungen zu befürchten und ein Abriss ist unnötig.“ Er geht davon aus, dass es erst nach 2020 zu einem großen Schub von Repowering-Projekten kommt.

„Das große Potential was sich vom Repowering erhofft wird ist völlig unrealistisch und unabhängig von der Konstellation der politischen Rahmenbedingungen in der sächsischen Landesregierung.“ fasst der Präsident der Vereinigung zur Förderung der Nutzung der Erneuerbaren Energien zusammen.

Neue Flächen bieten sich laut dem VEE Sachsen e.V. jedoch nur an, wenn bei der Siedlungsdichte in Sachsen auch etwa 5% der Nutzwälder für Windenergie geöffnet werden auf dem Weg zu einer verlässlichen 100 % erneuerbaren und nachhaltigen Zukunftsgestaltung.

Kontakt:

Dr. rer. nat. Wolfgang Daniels
Präsident der VEE Sachsen e.V.

Pressemitteilung 19.November 2013: Was nicht passt, wird passend gemacht! Sächsische Staatsregierung bringt eigenen Energiebeirat auf Linie Kein Vertreter der Erneuerbaren Energien mehr im Gremium – FDP nutzt Hausmacht bereits jetzt zum Wahlkampf

Gemeinsame Pressemitteilung vom 19.November 2013

 

Was nicht passt, wird passend gemacht!

Sächsische Staatsregierung bringt eigenen Energiebeirat auf Linie

kein Vertreter der Erneuerbaren Energien mehr im Gremium – FDP nutzt Hausmacht bereits jetzt zum Wahlkampf 

 

Der Energiebeirat im Freistaat Sachsen berät die sächsische Landesregierung in allen energierelevanten Themen und sollte eigentlich Fachleute aus allen Bereichen der Energiewirtschaft vereinen[1].

Ende August 2013 endete der zweijährige Berufungszeitraum für die Mitglieder des Energiebeirates. Die sächsische Staatsregierung nahm dies nun zum Anlass, um den eigenen energiepolitischen Vorstellungen entsprechend, den Energiebeirat auf Linie zu bringen. So wurde mit Dr. Wolfgang Daniels (Präsident der VEE Sachsen e.V.) der letzte Vertreter eines Verbandes aus dem Bereich der Erneuerbare Energien nicht wieder in das Gremium berufen. Gleichzeitig wurde mit Matthias Eilenberger (Vorsitzender des Bundesverbandes Landschaftsschutz/Landesverband Sachsen) ein bekennend erbitterter Windenergiegegner neu in den Energiebeirat aufgenommen.

„Nicht nur, dass das zuständige Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) unter Minister Sven Morlok (FDP) mehr als zwei Monate benötigte, um dies gegenüber unserem Verband zu kommunizieren, es wird mit dieser Personalentscheidung nun auch keinen weiteren Dialog mehr über den zukünftigen Ausbau der Erneuerbaren Energien mit der sächsischen Staatsregierung geben. “, ist sich Dr. Wolfgang Daniels sicher.

„Vor zwei Jahren wurde bereits der Vertreter des Wasserkraftverbandes aus dem Sächsischen Energiebeirat aussortiert“, moniert Angela Markert, Vorsitzende des Verbandes der Wasserkraftwerksbetreiber Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V.. Wasserkraft ist ein heiß umstrittenes Thema in Sachsen, nicht zuletzt aufgrund der Wasserentnahmeabgabe. Damals hieß es, dass mit Herrn Dr. Daniels ja ein Vertreter für alle Erneuerbaren Energien dem Sächsischen Energiebeirat zur Verfügung stehe. Nun scheint es, dass die Erneuerbaren Energien in der Sächsischen Energiepolitik überhaupt keine Rolle mehr spielen sollen. „Die Landesregierung will die Erneuerbaren Energien und insbesondere die Windenergie klein halten. Wir sammeln zwar gerade für die Opfer des Klimawandels in Asien, aber der Klimawandel interessiert sie nicht wirklich und Branchenvertreter der Erneuerbaren in einem Beratungsgremium stören da offensichtlich nur,“ so Prof. Martin Maslaton, Sächsischer Landesvorsitzender des Bundesverband WindEnergie (BWE). 

Pikant ist, dass ausgerechnet Staatsminister Morlok von der FDP hier auch in eigener Sache unterwegs zu sein scheint. Im Bundestagswahlkampf ist die FDP im Schulterschluss mit Bürgerinitiativen gegen die Windkraft auf Stimmenfang gegangen. „Ganz offensichtlich versucht sich die FDP hier im Vorfeld des Landtagswahlkampfes erneut in Position zu bringen“, befürchtet Dr. Daniels: „Anders ist es nicht zu erklären, dass ausgerechnet ein erklärter Gegner der Windkraft in den Sächsischen Energiebeirat berufen wurde. Wenn es tatsächlich um einen bürgernahen Dialog zur Energiepolitik gegangen wäre, hätte es weitaus repräsentativere Vertreter aus der Bürgerschaft gegeben.“

Nachdem bereits, dass unter Wirtschaftsminister Thomas Jurk gegründete Gremium in den letzten zwei Jahren spürbar an Einfluss verloren hatte, darf nun die Frage erlaubt sein, warum man überhaupt noch daran festhält. „Eine offene und ausgewogene Diskussion über die Energiewende und den Ausbau Erneuerbarer Energien im Freistaat Sachsen ist  durch die schwarz – gelbe Koalition ganz offensichtlich nicht gewollt.“ fasst Dr. Daniels die aktuelle Situation zusammen.

Kontakt:

Dr. Wolfgang Daniels (Präsident VEE):

www.vee-sachsen.de

Angela Markert (Präsidentin Verband der Wasserkraftwerksbetreiber):

www.wasserkraftverband.de

Prof. Dr. Martin Maslaton (Landesvorsitzender BWE Sachsen):

www.wind-energie.de, www.maslaton.de

 


 

[1] Eigendarstellung auf den Seiten des SMWA´s - http://www.energie.sachsen.de/3796.html

Gemeinsame Pressemitteilung Sächsische Staatsregierung bringt eigenen Energiebeirat auf Linie

Stellungnahme der VEE Sachsen e.V. im Rahmen der Beteiligung an der Ausarbeitung des Planentwurfs und der Festlegung des Untersuchungsrahmens der Umweltprüfung einschließlich des Umfangs und Detaillierungsgrades des Umweltberichts

Im Rahmen der Neufassung und Überarbeitung des Regionalplans der Planungsregion Region Chemnitz hat sich auch die Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien (VEE Sachsen e.V.) im Rahmen der öffentlichen Beteiligung mit einer Stellungnahme eingebracht. Schwerpunkt der Betrachtung des Vereins lag dabei eindeutig auf dem Kap. 3.2 Energieversorgung und Erneuerbare Energien S.82-83 und auf dem Regionalen Windenergiekonzept der Region Chemnitz.

Die Stellungnahme der VEE Sachsen e.V. zum Regionalplan Region Chemnitz finden Sie hier.