Studie zur Akzeptanz der Erneuerbaren: Windkraft-Blockade von sächsischen Kommunen nicht gerechtfertigt

VEE Sachsen e.V.
Pressemitteilung 02/2022 vom 11.03.2022

Dresden, 11. März 2022. Eine neue Studie des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) zeigt: Die große Mehrheit der Sächsinnen und Sachsen akzeptiert Windkraft, in der Stadt wie auf dem Land. Die Studie belegt damit, dass die Blockade-Haltung zahlreicher Kommunen beim Windkraft-Ausbau nicht gerechtfertigt ist, im Gegenteil: Die Bürgerinnen und Bürger befürworten den Ausbau.

Viele der betroffenen Kommunen blockieren den Ausbau der Windenergie mit dem Argument, dass die Akzeptanz für Windkraft unter den Bürgerinnen und Bürgern nicht gegeben sei.

Die Studie belegt jedoch:

  • … dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen Stand- und Landbevölkerung in der Einstellung gegenüber Erneuerbaren gibt,
  • … dass der Widerstand in Sachsen gegen den Ausbau der Windenergie nicht größer ist als im Bundesdurchschnitt,
  • … und dass die große Mehrheit der Menschen in Sachsen den Erneuerbaren positiv oder neutral gegenüberstehen – nämlich 88 Prozent.

„Selbst Ministerpräsident Michael Kretschmer argumentierte in seiner Antwort auf unseren Brandbrief vom November 2021, dass ‚Politik und Verwaltung nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger (…) hinweg agieren‘ könne“, erklärt Dr. Wolfgang Daniels, Präsident der Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien in Sachsen. „Tatsächlich ist es genau andersherum: Die Menschen wollen den Ausbau der Windenergie – die Politik bremst derweil mit allen Mitteln aus.“
 

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Umsetzung der Energiewende in Sachsen 3.0 - Sächsische Energiewendestrategie UPDATE 2022

Mittwoch, 16. Februar 2022 - 18:00
VEE Sachsen e.V.

Sächsische Energiewendestrategie UPDATE 2022 – Version 1.0 – Stand 16.02.2022

Das Energie- und Klimaprogramm (EKP2021) wurde am 1. Juni 2021 vom sächsischen Kabinett beschlossen. Es wird als der strategische Rahmen für die sächsische Energie- und Klimapolitik angesehen. Eine Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) erarbeitet aktuell unter Federführung des SMEKUL einen gemeinsamen Maßnahmenplan.

Die VEE Sachsen e.V. hat erhebliche Bedenken, zentrale Fragen der Energie- und Klimapolitik des Freistaates Sachsen in einem Regierungsprogramm zu regeln. Den Rahmen sollte ausgehend vom Gesetzesvorbehalt und Rechtsstaatsprinzip ein Sächsisches Klimaschutzgesetz liefern. Ein solches ist nicht vorhanden.

Zu betonen ist einführend ebenfalls noch einmal, dass die Energiewende auf eine dezentrale, verbrauchsnahe und natürlich grüne Erzeugungslandschaft abzielt. Soweit in Sachsen Großprojekte geplant sind, ist eine Balance zwischen Konzentrationszonen (z.B. auf Bergbaubrachen mit Solargroßkraftwerken über 500 MWp) und kleineren Erzeugungseinheiten herzustellen. Dies hätte ebenfalls einen positiven Effekt für die Akteursvielfalt, lokale Wertschöpfung und wirtschaftliche Teilhaber (Kommunen, Eigentümer, Landwirte, Installateure, Planer usw.).

Wir unterbreiten folgende Vorschläge für die Energiewende in Sachsen und den Maßnahmenkatalog zum EKP ... [weiter]

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Strompreisbildung und Strommarktdesign | #WebKonferenz | Freitag, 18. Februar 2022, 13 Uhr

Donnerstag, 03. Februar 2022 - 18:00
VEE Sachsen e.V.

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Wie wird sich der Strompreis Zukunft entwickeln und wie setzt dieser sich überhaupt zusammen? Das gegenwärtige Strommarktdesign eignet sich nicht für eine Welt, in der Erneuerbare Energien immer mehr Verantwortung übernehmen: Trotz der kostengünstigen Erzeugung der Erneuerbaren Energien geraten die Preismechanismen aus den Fugen, sodass der Ausbau der Erneuerbaren aufgrund geringer Wirtschaftlichkeit gehemmt wird.

Der Strommarkt-Experte Dr. Matthias Stark, Leiter Fachbereich Erneuerbare Energiesysteme des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) wird die Studie „Neues Strommarktdesign für die Integration fluktuierender Erneuerbarer Energien“ vorstellen. Die Studie wurde durch die Fraunhofer Institute für Energiewirtschaft und Netzbetrieb (IEE) und Solare Energiesysteme (ISE) durchgeführt, von der Kanzlei Becker Büttner Held (BBH) juristisch geprüft und von über 70 aktiven Unterstützern aus der gesamten Energiebranche fachlich begleitet.

  • Wie muss ein erneuerbarer Energiemarkt aussehen, der sich für alle lohnt?
  • Wie lässt sich Versorgungssicherheit gewährleisten?
  • Wie können die benötigten Flexibilitäten aktiviert werden?

Im Rahmen der rund 1,5 stündigen #WebKonferenz wird ausreichend Zeit sein, Fragen an Dr. Matthias Stark zu richten.

  • Strompreisbildung und Strommarktdesign
  • Dr. Matthias Stark, Leiter Fachbereich Erneuerbare Energiesysteme des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
  • Freitag, 18. Februar 2022, 13:00 bis 14:30 Uhr
  • Zugang erhalten Sie nach Anmeldung

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich!

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Novelle der sächsischen Bauordnung: VEE fordert jetzt rasche Umsetzung

VEE Sachsen e.V.
Pressemitteilung 01/2022 vom 18.01.2022

Dresden, 18. Januar 2022. Die sächsische Landesregierung hat heute den Kabinettsbeschluss für eine neue Bauordnung vorgelegt und darin unter anderem neue Abstandsregeln für Windenergieanlagen definiert. Die Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien in Sachsen (VEE Sachsen e.V.) mahnt nun eine rasche Umsetzung im Landtag sowie durch die regionalen Planungsverbände an.

Der von der Landesregierung vorgelegte Kabinettsbeschluss zur Sächsischen Bauordnung definiert unter anderem die viel diskutierte 1.000-Meter-Abstandsregel für Windkraftanlagen: Diese soll bei fünf Wohngebäuden greifen, zudem wird von Mastfuß bis Gebäudekante gemessen. Zusätzliche Ausnahmen u.a. bei Repowering-Projekten im Einvernehmen mit der Kommune bringen kleine Verbesserungen. Zwar steht die VEE einer pauschalen Abstandsregel nach wie vor kritisch gegenüber, jedoch eröffnen die enthaltenen Möglichkeiten zu Ausnahmen erste Perspektiven zur Belebung des Ausbaus der Windenergie auch im Freistaat Sachsen. Gleichzeitig mahnt die VEE an, bestehende Erlässe zur Bauhöhen-Begrenzung von Windenergieanlagen zurückzunehmen.

Parallel zur Bauordnung wurde die Sächsische Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht. Wasserstoff wird als Speicher und Rohstoff (z.B. in der Stahlproduktion) in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Die VEE betont, dass bei der Umsetzung darauf geachtet werden muss, den Wasserstoff regional vor Ort und ausschließlich aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen.

Zusammen mit dem Artenschutzleitfaden liegen damit nun die wichtigsten Werkzeuge und Regeln für einen Neustart beim Erneuerbaren-Ausbau in Sachsen vor.

„Wir halten an unserer Kritik an einer starren 1.000-Meter-Regel fest, begrüßen aber, dass nun Klarheit herrscht und gewisse Ausnahmen möglich sind“, ordnet Dr. Wolfgang Daniels, Präsident der VEE, den Kabinettsbeschluss der Bauordnung ein. „Wir appellieren an den Landtag und insbesondere die regionalen Planungsverbände, sich jetzt bei der Umsetzung zu beeilen. Die Landeregierung hat hier die Bremsen etwas gelockert, man sieht Licht am Ende des Tunnels – aber es ist noch ein weiter Weg, auf dem weitere Maßnahmen folgen müssen.“

Zudem ist klar: Die Bauordnung ist nur ein Schritt einer ganzen Reihe von Maßnahmen. Auch mit Blick auf die Ziele der Bundesregierung reichen die bisherigen Maßnahmen nämlich nicht aus, um insbesondere die geforderten zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie zu ermöglichen und die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten.

Hierfür bräuchte es unter anderem:

  • Eine Anpassung der baurechtlichen Abstandsflächen bei Windenergieanlagen von starren Radien hin zur Rotorüberstreichfläche, wie in anderen Bundesländern üblich
  • Einen spürbaren Abbau von bürokratischen Hemmnissen beim Ausbau der Erneuerbaren, insbesondere durch schnellere Genehmigungsverfahren;
  • Einen offenen Dialog zum Thema „Wind im Wald“ mit realistischem Blick auf Flächenpotentiale und Notwendigkeiten;
  • Aufklärungsarbeit zu kommunalen Standortvorteilen bei der Windkraft, eine Beratungs- und Dialogplattform für Projektierer und Gemeinden bei Konflikten sowie einen „runden Tisch“, an dem Projektierer und Ministerien Probleme ressortübergreifend erörtern können.
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